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Zecken

Lebensgefahr für Vierbeiner: Hier verstecken sich Zecken am liebsten

Niedliche Golden-Retriever-Welpen sitzen in einem Blumenfeld und genießen einen sonnigen Tag.
(Foto: Pexels)

Versteckt im Fell, gefährlich für die Gesundheit: Zecken lauern auf Vierbeiner in unerwarteten Körperregionen. Die richtige Kontrolle kann Leben retten.

Die wärmeren Monate bringen nicht nur mehr Zeit im Freien, sondern auch erhöhte Zeckengefahren für Vierbeiner mit sich. Von Frühling bis Spätherbst sind die kleinen Blutsauger besonders aktiv und können gefährliche Krankheiten wie Babesiose, Lyme-Borreliose und Anaplasmose übertragen, die für Hunde ernsthafte Gesundheitsrisiken darstellen. In Österreich wurden in den letzten Jahren zunehmend Fälle von Babesiose bei Hunden registriert, insbesondere durch die Ausbreitung der Auwaldzecke, die ihre Verbreitungsgebiete nach Norden erweitert hat.

Neben dem regelmäßigen Einsatz von Zeckenschutzmitteln ist die gründliche Kontrolle nach jedem Spaziergang unerlässlich – vor allem, wenn sich der Hund durch Unterholz, Waldgebiete oder hohes Gras bewegt hat. Die Parasiten suchen sich dabei gezielt Körperstellen mit dünner Haut und wenig Bewegung aus, wo sie unentdeckt bleiben können.

Da Hunde mit der Schnauze voran durchs Gras streifen, landen Zecken häufig im Kopfbereich. Die Ohrmuscheln und der Bereich dahinter bieten den Parasiten ideale Bedingungen: warm, geschützt und schwer einsehbar. Bei der Kontrolle sollte man daher die Ohren vorsichtig spreizen und sowohl die Innenseite als auch die Hautpartie dahinter genau untersuchen.

Auch die dünne Haut rund um die Augen und auf der Stirn zieht Zecken magisch an, besonders bei langhaarigen Hunden. Die Plagegeister verstecken sich gerne unter den Augenbrauen oder am Schnauzenrand. Nach Naturausflügen empfiehlt sich daher ein sorgfältiges Abtasten des Hundegesichts.

Ein oft übersehenes Versteck ist der Bereich unter dem Halsband. Da es täglich getragen wird und sich kaum bewegt, bietet es Zecken einen perfekten Unterschlupf. Mindestens einmal täglich sollte das Halsband abgenommen und die Haut darunter kontrolliert werden, besonders nach Aufenthalten im Grünen.

Auch die Achselhöhlen und die Hautfalten zwischen Vorderbeinen und Brust gehören zu den bevorzugten Ansiedlungsorten. Die dünne, warme Haut und das schützende Fell bieten ideale Bedingungen für die Parasiten. Beim Abtasten sollte man das Fell mit den Fingern teilen, um die Haut gründlich zu inspizieren.

Versteckte Körperstellen

Bei kleineren Hunden kommt der Bauchbereich häufig mit Gras in Berührung und bietet Zecken leichten Zugang. Die Leistengegend, die Innenseite der Oberschenkel und der untere Bauchbereich werden bei der Kontrolle leicht übersehen. Am besten legt man den Hund auf die Seite oder den Rücken und untersucht diese Partien besonders gründlich. Auch die Schwanzbasis und der Bereich darunter sind beliebte Zeckenverstecke, da sie dort gut geschützt und wenig Bewegung ausgesetzt sind. Besonders bei Hunden mit buschigem Schwanz sollte man diesen anheben und die Basis sorgfältig kontrollieren.

Nicht zuletzt können sich die Parasiten zwischen den Zehen einnisten, wo die Haut empfindlich und selten kontrolliert wird. Leckt der Hund auffällig an seinen Pfoten, könnte dies ein Hinweis sein. Nach jedem Ausflug sollten daher auch die Pfoten, Ballen und Zwischenräume der Zehen überprüft werden.

Richtige Entfernung

Hat man eine Zecke entdeckt, ist Ruhe bewahren angesagt. Keinesfalls sollte man versuchen, den Parasiten mit bloßen Händen zu entfernen. Stattdessen greift man zu einer speziellen Zeckenpinzette oder einem Zeckenentferner. Die Zecke möglichst hautnah fassen und mit einer geraden, kontrollierten Bewegung herausziehen – ohne zu drehen. Anschließend die Stelle desinfizieren und auf Entzündungszeichen achten.

Bei Unsicherheiten oder Komplikationen sollte man nicht zögern, tierärztlichen Rat einzuholen. Laut Fachtierärzten werden Lyme-Borreliose und Anaplasmose immer häufiger diagnostiziert, wobei der direkte Erregernachweis bei Borreliose im Blut selten gelingt und die Diagnose meist auf Symptomen, Exposition und spezifischer Behandlung basiert. Für Anaplasmose existiert nach wie vor keine Impfung, weshalb der Einsatz moderner Zeckenschutzmittel wie Spot-On-Präparate, Tabletten oder spezielle Halsbänder als wichtigste Präventionsmaßnahme gilt.