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OFFENE STELLEN

“Lieber arbeitslos”: 2.400 Euro Gehalt, aber keiner will arbeiten

(FOTO: iStock)
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Österreichs Arbeitsmarkt erlebt einen historischen Höchststand: Im Jahr 2022 bot der heimische Arbeitsmarkt so viele Jobmöglichkeiten wie noch nie zuvor. Die Zahl der offenen Stellen erreichte einen neuen Rekordwert, was auf eine robuste Wirtschaft und ein starkes Unternehmertum schließen lässt. Die positive Entwicklung bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich, denn es gilt, einer breiten Bevölkerungsgruppe Zugang zu diesen Jobmöglichkeiten zu ermöglichen und gleichzeitig attraktive und faire Arbeitsbedingungen zu garantieren.

Österreichische Unternehmen haben im vergangenen Jahr eine beeindruckende Zunahme der offenen Stellen gemeldet. Laut neu veröffentlichten Zahlen der Statistik Austria stieg die Anzahl der freien Arbeitsplätze im Vergleich zu 2021 um 41,4 Prozent und im Vergleich zum Vor-Coronajahr 2019 sogar um 6,1 Prozent. Dies ist ein deutliches Signal für eine robuste Wirtschaft und ein starkes Unternehmertum.

Viele offene Stellen

Die Arbeitsmarktsituation in Österreich bietet vielversprechende Perspektiven für Job-Suchende, insbesondere für solche auf der Suche nach Vollzeitbeschäftigung. Von den vergangenes Jahr gemeldeten Stellen waren 83,5 Prozent Vollzeitangebote. Bei mehr als einem Drittel der offenen Stellen konnte man mit einem Bruttogehalt von mindestens 2.400 Euro rechnen, während ein weiteres Drittel zwischen 1.700 und 2.400 Euro bot.

Interessanterweise forderten viele Unternehmen keine hohen Bildungsanforderungen. Bei 40,5 Prozent der Plätze reichte ein Pflichtschulabschluss oder keine schulische Mindestqualifikation, während 32,2 Prozent einen Lehrabschluss verlangten. Für eine kleinere Anzahl an Jobs waren höhere Abschlüsse erforderlich, einschließlich einer Matura (11,1 Prozent) und eines darüber hinausgehenden Abschlusses (10,3 Prozent).

Diese Zahlen zeigen, dass es eine Vielfalt an Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit unterschiedlichen Bildungs- und Qualifikationshintergründen gibt.

Die Arbeitsmarktlage in Österreich wird immer anspruchsvoller, wie die sich verlängernde Suchdauer zeigt. Während im Jahr 2019 durchschnittlich noch rund 22 Prozent und 2021 gut 21 Prozent der Stellen innerhalb von einem Monat besetzt wurden, konnten im vergangenen Jahr nur noch rund 12 Prozent so schnell besetzt werden. Die Suchdauer für eine neue Stelle betrug bei 16,7 Prozent der Jobs mehr als 6 Monate, was ein höherer Wert als in den Vorjahren 2021 und 2019 ist.

Dies deutet darauf hin, dass es immer schwieriger wird, eine neue Stelle zu finden, und dass die Konkurrenz unter Arbeitssuchenden zunimmt.