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MYSTERIÖS

Mann isst Leichenteile und lebende Tiere

(FOTO: iStock/ CreativaImages)

Tarrare (sein richtiger Name ist nicht bekannt), war um 1790 ein Soldat der französischen Revolutionsarmee, und er hatte einen unstillbaren Appetit. Die Armee musste seine Essensration vervierfachen, aber selbst als er für Vier aß, durchwühlte Tarrare die Container nach Essbarem.

Unerklärlicherweise sah Tarrare aus, als würde er verhungern! Der junge Mann wog kaum 45 Kilogramm und war ständig erschöpft. Er zeigte alle Symptome der Unterernährung, wenn man von der Tatsache mal absah, dass er genug zu sich nahm, um eine ganze Familie zu ernähren.

Unersättlich

Der junge Soldat hatte war sein Leben einen ungewöhnlichen Appetit. Sein Hunger war so unersättlich, dass seine Eltern ihn im Teenageralter nicht mehr ernähren konnten – und deswegen aus dem Haus warfen.

Danach begann der junge Mann als reisender Schausteller Geld zu verdienen. Er schloss sich einer Gruppe von Taschendieben und Prostituierten an, die durch Frankreich zogen und Shows darboten, bei denen sie die Zuseher bestahlen. Tarrare war die Hauptattraktion – ein erstaunlicher Mann, der alles essen kann! Sein großer, unförmiger Kiefer ermöglichte es ihm, einen Korb voller Äpfel in seinen Mund zu füllen und Dutzende von Äpfeln in seinen Wangen zu halten, ähnlich wie es Eichhörnchen mit Haselnüssen tun. Er schluckte Weinkorken, Steine, sogar ganze lebende Tiere.

Französischer Spion

Nach dem Job im wandernden Zirkus wurde Tarrare auf eine militärische Spezialmission geschickt. Damals befand sich Frankreich im Krieg mit Preußen, und der französische General Alexandre Boarne dachte, Tarrare könnte der perfekte Kurier sein. Der General führte dazu ein Experiment durch. Er legte ein Dokument in eine Holzkiste, die er Tarrare zum Schlucken gab. Dann wartete er, bis das „Essen“ ausgeschieden wurde. Ein Pechvogel unter den einfachen Soldaten bekam dann die Aufgabe, die Kiste aus Tarrares Exkrementen herauszufischen und zu überprüfen, ob das Dokument noch lesbar war. Es war lesbar!

So bekam Tarrare seine erste Mission. Er sollte sich als preußischer Bauer verkleiden, sich hinter die feindlichen Linien schleichen und einem gefangenen französischen Oberst eine geheime Nachricht überbringen. Der Brief war sicher in einer Kiste in Tarrares Magen.

Tarrare kam allerdings nicht weit. Die Franzosen hatten offenbar nicht damit gerechnet, dass ein Mann im Gewand aus Tierfell, der einen unglaublichen Körpergestank verbreitete, die Aufmerksamkeit der Preußen erregen würde. Als diese entdeckten, dass der vermeintliche „preußische Bauer“ kein Deutsch, sondern nur Französisch sprach, wussten sie sofort, dass Tarrare ein Spion war.

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Sie zogen ihn aus und durchsuchten ihn. Er wurde ausgepeitscht und fast den ganzen Tag gefoltert. Tarrare konnte der Folter nicht standhalten und gab zu, dass sich eine geheime Botschaft in seinem Magen versteckte. Sie banden ihn an ein Feldklo und warteten. So war Tarrare gezwungen, stundenlang Gewissensbisse über den Verrat an seinen Mitkämpfern zu ertragen, während er wartete, dass ein Darm sich entleerte.

Als es endlich soweit war, fanden die Preußen eine Holzkiste und darin nur eine kurze Botschaft: der Empfänger solle bestätigen, dass Tarrare das Paket erfolgreich zugestellt habe. Wie es schien, hatte General Boarne doch nicht genug Vertrauen in Tarrare gehabt, um ihn mit einer wichtigen Nachricht loszuschicken, sondern wollte ihn zuerst testen.

Der preußische General, der Tarrare gefangen hatte, war so wütend, dass er befahl, den französischen Spion am Strang zu hängen. Als er sich ein wenig beruhigte, tat ihm der Mann am Galgen kraftlos herabhängende und winselnde Mann doch noch leid. Er erbarmte sich und ließ ihn gehen, warnte ihn jedoch, nie wieder etwas Ähnliches zu versuchen.

Tod im Krankenhaus

Nach seiner Rückkehr in Frankreich flehte Tarrare die Armee an, ihn nie wieder als Boten mit geheimen Botschaften auf Mission zu schicken.

Sein Hunger war unstillbar. Deshalb brachten viele Menschen in dem Ort, in dem Tarrare lebte, das Verschwinden eines Babys mit seinem unbegrenzten Appetit.

Vier Jahre später fanden die Bewohner des Ortes heraus, dass Tarrare im Krankenhaus lag, wo er 1798 an Tuberkulose starb.