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AN HAND GEPACKT

Mann versuchte 10-Jährige an Bushaltestelle zu entführen

FOTO: iStock/Dejan Markovic
FOTO: iStock/Dejan Markovic

Am Freitagmorgen versetzte ein versuchter Entführungsfall die Gemeinde Siegendorf sowie das gesamte Burgenland in Aufregung. Ein unbekannter Mann habe versucht, ein zehnjähriges Mädchen an einer Bushaltestelle zu entführen. Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren.

Rettung in letzter Sekunde

Laut Zeugenaussagen ereignete sich der Vorfall gegen sieben Uhr morgens an der Bushaltestelle in der Sonnengasse. Das zehnjährige Mädchen wartete dort allein, nachdem ihre Freundin ausnahmsweise einen früheren Bus zur Schule genommen hatte. Ein weißer Kastenwagen hielt unerwartet an, und der Fahrer, ein fremder Mann, stieg aus. Er sprach das Mädchen auf Deutsch mit starkem Akzent an und versuchte sie mit Angeboten zu Ködern. Er habe „etwas Süßes“ und „ich bringe dich überall hin, wohin du willst.“

Die Situation eskalierte, als er das Kind an der Hand ergriff und versuchte, es zum Wagen zu zerren. „Zum Glück kam ein Ehepaar ums Eck. Als die Zeugen auftauchten, ließ der Unbekannte von dem Kind ab, setzte sich ans Steuer und machte sich aus dem Staub.“

Ermittlungen und wiederholte Vorfälle in der Region

Unmittelbar nach dem Vorfall alarmierten man die Polizei. Dank der besonnenen Reaktion des Mädchens, das trotz des Schocks eine detaillierte Beschreibung des Täters liefern konnte, gibt es vielversprechende Hinweise. Der Täter wird als 40 bis 50 Jahre alt beschrieben, trug eine dunkle, leicht verschmutzte Arbeitshose, einen schwarzen Pullover der Marke Engelbert-Strauss und eine Kappe. Er fiel durch sein „sehr bestimmendes“ Verhalten auf und roch stark nach Alkohol und Zigaretten. Ein weggeworfener Zigarettenstummel wurde am Tatort sichergestellt und könnte entscheidende DNA-Spuren liefern. Das Fahrzeug, mit dem der Täter danach floh, wird als „ziemlich dreckiger“ Kastenwagen mit Wiener Kennzeichen beschrieben.

Besorgniserregend ist, dass dieser Zwischenfall nicht der erste seiner Art ist. Bislang verzeichnete die Polizei in diesem Jahr bereits sieben ähnliche Vorfälle in den Bezirken Eisenstadt und Neusiedl. Auffällig ist, dass diese Übergriffe immer um die gleiche Jahreszeit auftreten – zwischen Weihnachten und den Semesterferien sowie kurz vor den Sommerferien. Die örtliche Bevölkerung zeigt sich verständlicherweise besorgt und fordert verstärkte Sicherheitsmaßnahmen, um die Sicherheit der Schulkinder zu gewährleisten.