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Mietrecht

Mietrecht in Österreich fördert soziale Ungleichheit!

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Foto: iStock/filmfoto

In den letzten Jahren hat sich das Mietrecht in Österreich zu einer Art sozialer Zweiteilung entwickelt, insbesondere durch die Praxis der Vertragsbefristung. Vor rund 25 Jahren eingeführt, erlaubt sie es Vermietern, Mietverhältnisse deutlich flexibler zu gestalten.

Speziell bei befristeten Verträgen zeigt sich eine deutliche Differenzierung zwischen Alt- und Neubauten: Während im Altbaubereich für die Befristung Abstriche gemacht werden müssen, bleibt diese im Neubau für die Vermieter kostenneutral. Ein Umstand, der die Schere zwischen unterschiedlichen Mietergruppen weiter öffnet.

Ein Graben im Mietrecht

Diese Zweiteilung im Mietwesen birgt grundlegende soziale Ungerechtigkeiten. Vermieter nutzen vermehrt die Möglichkeit, Mietverträge zu befristen, was ihnen nicht nur erlaubt, Mieter leichter zu wechseln, sondern auch regelmäßige Mietpreiserhöhungen durchzusetzen. Diese Praxis verstärkt nicht nur die Unsicherheit unter Mietern, sondern perpetuiert auch einen Immobilienmarkt, der zunehmend von Flexibilität und Profitmaximierung geprägt ist.

Spezifische Auswirkungen

Die Unterscheidung zwischen Altbau und Neubau in Hinsicht auf die Befristungskosten wirkt sich direkt auf die Vermieter und deren Bereitschaft aus, in den jeweiligen Markt zu investieren. Während Altbaubesitzer durch den sogenannten Befristungsabschlag finanziell belastet werden, können Eigentümer von Neubauwohnungen von der Befristungsregelung profitieren, ohne finanzielle Einbußen hinnehmen zu müssen. Diese Ungleichheit trägt weiter zur Diskrepanz zwischen verschiedenen Mieter- und Vermietergruppen bei.

Zweiklassenmiete: Ein Begriff wird Realität

Die Konsequenz dieser Entwicklungen ist eine deutliche Kluft im Mietsektor: Einer Zweiklassenmiete, bei der die Bedingungen und Möglichkeiten stark davon abhängen, ob eine Wohnung im Altbau oder Neubau gelegen ist. Diese Unterscheidung wirkt sich nicht nur auf die Kostenseite aus, sondern auch auf das Machtverhältnis zwischen Mieter und Vermieter.