Der Konkurs des österreichischen Möbelhauses Kika/Leiner hat für großes mediales Aufsehen gesorgt. Besonders die Filialen, wie jene in der Wiener Hadikgasse, erleben seit der Bekanntgabe des Konkurses einen starken Anstieg an Kundenbesuchen. Schnäppchenjäger nutzen die Gelegenheit, von Rabatten von bis zu 50 Prozent auf eine Vielzahl von Artikeln zu profitieren.
Bereits beim Lokalaugenschein am Donnerstagnachmittag zeigte sich reges Treiben: Vor dem Eingang der Filiale in der Wiener Hadikgasse bildeten sich lange Schlangen, während ein Security-Mitarbeiter den Zustrom der Kunden geordnet regelte. Viele Beobachter führen den großen Ansturm auf die intensive mediale Berichterstattung zurück. Der offiziell am Donnerstag gestartete Ausverkauf lockt mit Rabatten von bis zu 30 bzw. 50 Prozent auf lagernde Artikel und sorgt für eine hohe Besucherfrequenz.
Im Inneren der Filiale herrschte geschäftiges Treiben, insbesondere in der Deko- und Haushaltsabteilung. Weihnachtsdekorationen und hochwertige Bettwäsche gehörten zu den besonders begehrten Produkten. Eine Kundin, die sich als begeisterte Schnäppchenjägerin bezeichnete, meinte, dass es besser sei, mehr mitzunehmen als weniger, da die Artikel schnell vergriffen seien.
Schlangen an den Kassen
Die Abwicklung des Abverkaufs gestaltete sich jedoch nicht ganz problemlos. Es herrschte Verwirrung über die Preisgestaltung, da viele Artikel ohne klare Preisangaben ausgestellt waren. Ein Kunde äußerte seine Unsicherheit darüber, wie die Rabatte korrekt abgerechnet würden. Eine Mitarbeiterin versuchte, ihm zu erklären, dass alle nicht bereits reduzierten Artikel zum Abverkauf zählen. Trotz des offensichtlichen Personalmangels bemühte sie sich, den Kunden so gut wie möglich zu unterstützen.
In den oberen Etagen der Filiale war es hingegen deutlich ruhiger. Das Interesse an Möbeln war weniger ausgeprägt, jedoch war das Restaurant gut besucht. Eine Kundin äußerte den Wunsch, ein letztes Mal dort zu speisen, bevor das Angebot des Möbelhauses möglicherweise dauerhaft verschwinden könnte.
Besonders am Ausgang hatte sich eine große Menschenansammlung gebildet, da viele Kunden an den zwei offenen Kassen anstanden. Der Andrang sorgte für eine amüsierte Stimmung, und die Kunden scherzten über das Reißverschlusssystem, das beim Einreihen genutzt wurde. Diese außergewöhnliche Situation schien das Gemeinschaftsgefühl unter den Wartenden zu fördern. Eine ehemalige Mitarbeiterin wurde von der Kassiererin herzlich begrüßt, was die freundliche Atmosphäre weiter verstärkte.
Unklare Zukunft
Der bevorstehende Ausverkauf wirft viele Fragen über die Zukunft der Kika/Leiner-Filialen auf. Ein Mann spekulierte, was mit dem Standort in der Hadikgasse geschehen könnte. Mögliche Schließungen der verbleibenden 17 Filialen bis Januar oder Februar sind im Gespräch, was 1.350 Mitarbeitern den Arbeitsplatz kosten könnte. Eine für Februar 2025 geplante Sanierungsversammlung wurde aufgrund des laufenden Konkursverfahrens abgesagt.
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