Das britische Früherkennungssystem für potenzielle Mörder sorgt für Kontroversen. Die Regierung treibt ein Algorithmus-Projekt voran, das durch massive Datenanalyse Personen mit erhöhtem Gewaltpotenzial identifizieren soll.
Die britische Regierung forciert ein umstrittenes Früherkennungssystem zur Identifizierung potenzieller Mörder, wie der „Guardian“ unter Berufung auf Informationen der Bürgerrechtsorganisation Statewatch berichtet. Das noch während der Amtszeit von Premierminister Rishi Sunak genehmigte Vorhaben soll mittels massiver Datenauswertung Personen mit erhöhtem Gewaltpotenzial identifizieren. Nach Angaben von Statewatch, die entsprechende Dokumente durch Informationsfreiheitsanfragen einsehen konnte, werden dabei Daten von bis zu 500.000 Personen analysiert.
Die britische Regierung bestätigt zwar, dass sich das Projekt derzeit im Forschungsstadium befindet, doch Statewatch warnt vor einem systemischen Bias, der ärmere Bevölkerungsschichten und ethnische Minderheiten überproportional benachteiligen könnte.
Datenanalyse-Verfahren
Im Zentrum des Projekts steht ein algorithmisches Verfahren, das durch Datenanalyse jene Personen herausfiltern soll, bei denen statistisch gesehen ein erhöhtes Risiko besteht, Gewaltverbrechen bis hin zu Mord zu begehen. Dabei werden laut Statewatch auch sensible Informationen wie Selbstverletzungen oder Vorfälle häuslicher Gewalt berücksichtigt.
Die offizielle Darstellung widerspricht dieser Einschätzung – die Regierung betont laut „Guardian“, dass ausschließlich Daten von bereits verurteilten Straftätern in die Analyse einfließen würden.
Kritische Faktoren
Dem Bericht zufolge sollen in die algorithmische Bewertung auch Faktoren wie psychische Gesundheit, Suchtproblematiken, Suizidgefährdung sowie das Alter beim ersten Polizeikontakt einbezogen werden. Während das britische Justizministerium das Projekt als Maßnahme zur Erhöhung der öffentlichen Sicherheit verteidigt, bezeichnen Kritiker den Ansatz als dystopisch und fundamentale Bürgerrechte gefährdend.
Während das britische Justizministerium das Projekt als Maßnahme zur Erhöhung der öffentlichen Sicherheit verteidigt, bezeichnen Kritiker den Ansatz als dystopisch und fundamentale Bürgerrechte gefährdend.
Folge uns auf Social Media!