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Verbraucherkreditregeln

Neue Kredit-Regelung: Mehr Schutz für den Verbraucher

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Eine neue Geld-Falle räumt euer gesamtes Bankkonto leer. (FOTO: iStock/Only5)

Die jüngsten EU-Verbraucherkreditregelungen, erörtert von EU-Abgeordnetem Tomislav Sokol und Bojan Fras, Vizegouverneur der Kroatischen Nationalbank, intensivieren den Verbraucherschutz. Besonders im Fokus: Das Verbot eigenmächtiger Erhöhungen des Überziehungslimits und die klare Forderung nach Zustimmung des Verbrauchers. Das Europäische Parlament sprach sich deutlich für diese Regelungen aus.

Neue EU-Verbraucherkreditregelungen, jüngst hervorgehoben in einer Diskussion zwischen dem EU-Abgeordneten Tomislav Sokol und Bojan Fras, Vizegouverneur der Kroatischen Nationalbank, setzen auf einen gestärkten Verbraucherschutz. Kernbestimmungen verbieten insbesondere einseitige Erhöhungen des Überziehungslimits.

Sokol, zentraler Berichterstatter der EPP-Fraktion für die Verbraucherkredit-Richtlinie, betonte die Wichtigkeit dieser Neuerungen: „Überziehungen sind oft kostspielig und bieten wenig Schutz für den Verbraucher. Einige Zinssätze, wie in Malta, übersteigen 30%.“ Er legte Wert darauf, dass Banken nun bei jeder Limit-Erhöhung die ausdrückliche Zustimmung des Verbrauchers benötigen.

Sokol machte zudem auf eine Lücke aufmerksam: „Stillduldende Überziehungen hatten nicht denselben Schutz wie genehmigte.“ Er ergänzte, dass Banken in der Vergangenheit Schulden plötzlich zurückforderten, ohne Ratenzahlungen anzubieten. „Deswegen stellte ich Änderungsanträge vor, die den Verbraucherschutz verstärken. Nun müssen Banken ihre Kunden frühzeitig über geplante Änderungen informieren und ihnen Ratenzahlungen anbieten“, erläuterte er.

„Der Kredit ist eine ernsthafte Verpflichtung“

Eine wegweisende Neuerung dieser Richtlinie ist auch die Kodifizierung des „Rechts auf Vergessen“ für Krebsüberlebende, die nun vor Diskriminierung geschützt sind. Sokol sagte: „Die Diskriminierung von Krebsüberlebenden muss ein Ende haben. Die EU muss Barrieren abbauen, vor allem wenn diese Menschen Finanzinstrumente suchen.“

Weiterhin untersagen die neuen Regelungen den Banken, unaufgefordert Kreditkarten zu versenden oder einseitig Kreditlimits zu erhöhen. „Kreditwerbungen, die Schulden verharmlosen, sind ebenfalls verboten. Ein Kredit ist eine ernste Verpflichtung und sollte nicht verharmlost werden“, fügte Sokol hinzu.

Fras lobte die Neuerungen und betonte die Symbiose von Verbraucherschutz und finanzieller Stabilität. Die von einer großen Mehrheit im Europäischen Parlament bestätigte Richtlinie tritt spätestens 2026 in Kraft. Sie modernisiert Verbraucherkredite im digitalen Zeitalter und stärkt dabei die Rechte der Verbraucher gegenüber Banken.