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WISSENSCHAFT

Neue Studie: Corona gefährdet Spermien

(FOTO: iStock)

Covid-Erkrankungen wirken sich negativ auf die Samenqualität aus. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher mehrerer Studien. Langzeitfolgen sind dabei noch unklar. Die Direktorin der Innsbrucker Universitätsklinik, Bettina Toth, erläuterte die momentane Faktenlage.

Mehrere Studien befassten sich in den letzten Monaten mit Fruchtbarkeits-Fragen in Zusammenhang mit COVID-19. Es wurden dabei meist Anzahl, Form und Beweglichkeit der Spermien im Ejakulat untersucht. Die Forscher stellten dabei öfters fest, dass die Fruchtbarkeit des Mannes beeinflusst wird, wenn er an Corona erkrankt. Vor allem Männer mit schweren Verläufen sind betroffen. „Die Samenqualität sinkt zumindest kurzfristig“, bestätigte Bettina Toth, Direktorin der Innsbrucker Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Inwieweit und welche Langzeitschäden entstehen können, ist noch unklar. Dies soll eine neue Studie aufklären, die in Wien unter der Leitung von Prim. Univ. Prof. Dr. Martin Imhof und dem Vorstand der urologischen Abteilung des Landesklinikums Baden, Prim. Univ. Doz. Dr. Claus Riedl durchgeführt wird.

„Die Auswirkungen einer Corona-Infektion auf das Ejakulat ist wahrscheinlich nicht virusbedingt“, meinte Toth, „sondern auf das hochregulierte Immunsystem zurückzuführen“. Auch bei anderen Viruserkrankungen sei dies der Fall. Insgesamt gibt die Expertin aber Entwarnung, da sich die Beweglichkeit der Spermien meist wieder gänzlich erholt. Einen Tipp gab es von ihr noch für Paare, die während der Pandemie ihrem Kinderwunsch nachgehen wollen: Lieber 90 Tage nach einer Covid-19 Erkrankung mit der Zeugung warten, dann sind die Spermien wahrscheinlich wieder frisch!

Corona und Schwangerschaft
Bei einer Schwangerschaft ist erhöhte Vorsicht geboten. Eine publizierte Studie konnte aufweisen, dass für Schwangere ein 70% höheres Risiko besteht, sich zu infizieren. Bei einer Ansteckung mit einem schweren Verlauf kann es zu Komplikationen kommen, vor allem im zweiten oder dritten Schwangerschaftsdrittel, so Bettina Toth. Diese Komplikationen seien jedoch auch bei schweren Verläufen einer Grippe gegeben.