In einer wegweisenden Reform zur Steuerpolitik hat die österreichische Regierung im Jahr 2023 einen bedeutenden Schritt gegen die kalte Progression unternommen. Mit dem Ziel, die Kaufkraft der Steuerzahler zu schützen und für mehr Gerechtigkeit im Steuersystem zu sorgen, wurden Maßnahmen eingeleitet, die zu einer gerechteren Verteilung der Steuerlast führen sollen.

Nach der Abschaffung der kalten Progression, einem Phänomen, das zu einer schleichenden Steuererhöhung führt, obwohl das reale Einkommen der Bürgerinnen und Bürger nicht steigt, hat die Regierung nun Pläne zur Rückverteilung der dadurch generierten Einnahmen vorgestellt. Zwei Drittel dieser Mittel werden fortan zur jährlichen Anpassung der Steuerstufen an die Inflation verwendet. Diese Anpassung garantiert, dass der Wert der Einkünfte trotz Preissteigerungen erhalten bleibt.
Das verbleibende Drittel der Einnahmen wird variabel aufgeteilt. Ein Teil dieser Mittel wird für die Erhöhung des Kilometergeldes eingesetzt. Zusätzlich gibt es eine bedeutende finanzielle Entlastung für Familien mit niedrigem Einkommen: Der ursprünglich befristete Zuschuss von 60 Euro pro Monat für bedürftige Familien wird nun dauerhaft in die Steuergesetze aufgenommen. Haushalte mit einem Jahreseinkommen unter 24.500 Euro, was einem monatlichen Bruttoeinkommen von etwa 1.750 Euro entspricht, sind förderberechtigt. Von dieser Maßnahme werden insbesondere Alleinverdiener und Alleinerziehende profitieren. Die Inanspruchnahme dieses Zuschusses erfolgt automatisch und pro Kind, sodass keine gesonderten Anträge erforderlich sind. Diese neue Regelung tritt zu Beginn des Jahres 2025 in Kraft.
Prinzip hinter der kalten Progression
Die kalte Progression beschreibt den Verlust an Kaufkraft des Einkommens durch die Inflation, ohne dass die Steuergrenzen und -abzüge entsprechend angepasst werden. Dies führt dazu, dass Personen einen größeren Anteil ihres gestiegenen Einkommens versteuern müssen, ohne dass sich ihr realer Lebensstandard verbessert.
Die Abschaffung dieses Effekts bedeutet, dass Gehaltserhöhungen vollständig beim Arbeitnehmer ankommen, ohne durch eine steigende Steuerlast geschmälert zu werden. Nehmen wir an, Ihr Bruttoeinkommen steigt um 9%. Dank der Reform spiegelt sich diese Steigerung auch vollständig in Ihrem Nettoeinkommen wider, statt durch die kalte Progression gemindert zu werden. Somit bleibt mehr Geld in den Taschen der Steuerzahler.
Umsetzung und Auswirkungen
Die positiven Effekte dieser Reform werden jedes Jahr ab dem 1. Januar sichtbar, wenn die neuen Tarifstufen und Absetzbeträge in Kraft treten. Durch diese Maßnahmen fließt mehr Geld direkt an die Bürgerinnen und Bürger zurück, was nicht nur die individuelle Kaufkraft stärkt, sondern auch die Wirtschaft insgesamt belebt.
Folge uns auf Social Media!