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NETZBAU

Nosferatu-Spinne breitet sich wegen milder Temperaturen in Wien aus

FOTO: iStock/neil bowman
FOTO: iStock/neil bowman

In Wien sorgte die Zunahme der Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) für Aufsehen, wobei Wissenschaftler vermuten, dass sie von Reisenden aus den südlichen Regionen eingeschleppt wurde. Die Spinne hat sich dank der milden Temperaturen, die durch den Klimawandel begünstigt werden, in der österreichischen Hauptstadt eingenistet und etabliert.

Die Nosferatu-Spinne stellt für den Großteil der Bevölkerung keine Bedrohung dar. Ihr Biss verursacht bei gesunden Personen lediglich leichte Schwellungen, die bis zu zwei Tage anhalten können. Vorsicht sollten jedoch Menschen mit Allergien oder einem geschwächten Immunsystem walten lassen. Das Gift der Spinne dient ausschließlich der Lähmung ihrer Beute. Besonders charakteristisch ist ihr äußeres Erscheinungsbild: Eine bräunliche Färbung mit einer auffälligen dunklen Markierung auf dem Rücken, die das Aussehen eines Vampirkopfes nachahmen – daher stammt auch ihr Name „Nosferatu“, benannt nach dem Ur-Vampir der Stummfilmzeit. Weibliche Exemplare können eine Größe von bis zu neunzehn Millimetern erreichen, wohingegen die männlichen Spinnen maximal dreizehn Millimeter groß werden.

Jagd im Sprung

Im Gegensatz zu vielen anderen Spinnentieren verzichtet die Nosferatu-Spinne auf den klassischen Netzbau und erlegt ihre Beute durch geschickte Sprünge. Seitdem diese Art 2015 das erste Mal in Wien gesichtet wurde, beobachten Experten eine starke Vermehrung. Die Spinne ist mittlerweile in Wohnungen und Gärten keine Seltenheit mehr. Im Jahr 2023 wurden beinahe dreimal so viele dieser Tiere entdeckt wie in den vorherigen Jahren. Christoph Hörweg vom Naturhistorischen Museum Wien bemerkt, dass sich die Nosferatu-Spinne gut in der städtischen Umgebung eingelebt hat und möglicherweise auch langfristig in Wien heimisch werden könnte, sofern die klimatischen Bedingungen weiterhin günstig bleiben.

Während die Nosferatu-Spinne weitgehend als harmlos gilt, warnen Experten, dass nicht alle eingeschleppten Arten so ungefährlich sind. Einige Tiere können ernsthafte Erkrankungen übertragen, was besondere Aufmerksamkeit gegenüber der urbanen Fauna erfordert.