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UNTERSTÜTZUNG

„Nur die Besten werden hässlich gefoult“: Bosnien ist stolz auf Zadić

(FOTO: Facebook/Alma Zadic)

Die erste Ministerin mit Wurzeln im ehemaligen Jugoslawien, Alma Zadić wuchs seit ihrer Angelobung als Justizministerin zu einem Polit-Star in ihrem Geburtsland heran.

In den vergangenen Wochen ist Österreichs neue Justizministerin großes Thema in den bosnisch-herzegowinischen Medien. Auch in anderen Medien des Westbalkans, so zum Beispiel in kroatischen, wird über Zadić positiv berichtet. Vor allem ihr Weg vom Flüchtlingskind zur Ministerin in Österreich wird darin thematisiert.

Mit zehn Jahren flüchtete Zadić vor dem Krieg in Bosnien-Herzegowina nach Österreich. Gebürtig stammt sie aus der Stadt Tuzla, dessen Bürgermeister Jasmin Imamović stolz schrieb: „Die Bürger von Tuzla und ich sind stolz darauf, dass Sie eine Tuzlanka sind. Ich möchte, dass Sie wissen, dass Ihre Geburtsstadt Tuzla, als ein Symbol des Multikulturalismus und eine jahrhundertealte Hüterin der nationalen, religiösen und sonstigen Gleichheit der Menschen, Sie aufrichtig unterstützt.“

Vergleiche mit Helić und Hadžialić
Auch wenn die österreichische Justizministerin schon längere Zeit nicht mehr über die bosnische Staatsbürgerschaft verfügt, so ist ihr Geburtsland dennoch stolz auf „ihre“ Alma. Oftmals wird sie mit Arminka Helić, der Baroness Helić of Millbank aus dem britischen Oberhaus und der früheren schwedischen Bildungsministerin Aida Hadžialić verglichen. Beide Frauen stammen auch aus Bosnien-Herzegowina und haben international Karriere gemacht.

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Glückwünsche aus der Diplomatie
Viele hochranginge österreichische Diplomaten, darunter unter anderem Valentin Inzko, übermittelten Zadić Glückwünsche. Sie habe „durch harte Arbeit und enorme Energie eine beeindruckende Karriere“, so Inzko gegenüber dem „Standard“ und fügte hinzu, dass die 35-Jährige ein Paradebeispiel einer brillanten Integration sei.

„Nur die Besten werden hässlich gefoult“
Der Bürgermeister von Tuzla ging auch kurz auf die Hassreden im Netz gegen Zadić ein und schrieb, dass „im Sport auch immer nur die Besten behindert und hässlich gefoult“ würden. „Es tut uns leid, dass einige Extremisten Sie Hassreden ausgesetzt haben. Durch Ihre Haltung haben Sie gezeigt, dass Sie die Rolle einer der größten Beschützer der Erklärung der Uno-Menschenrechte verdienen“, schrieb Imamović abschließend.