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NEUE SICHERHEITSMASSNAHME

Österreich möchte mit automatischer Gesichtserkennung starten!

Überwachungskamera
Die neue Methode des Bundeskriminalamtes ist höchst umstritten! (FOTO: iStock)

Seit April ist bekannt, dass auch Österreich die automatische Gesichtserkennung zum Einsatz bringen will. Die neue Technik ist höchst umstritten und sorgt für Proteste.

Noch ist das System nicht operativ, so BK-Sprecher Vincenz Kriegs-Au gegenüber ORF.at. Dies könnte sich aber in den kommenden Wochen bereits ändern, denn die neue Methode zur Bekämpfung von Kriminalität soll noch dieses oder Anfang nächsten Jahres eingesetzt werden.

Bei Straftaten, wie einem Raubüberfall in der Bank beispielsweise, werden mit den Überwachungskameras Fotos geschossen und durch die Referenzdatenbank der Polizei geschickt. Darin befinden sich Bilder der Personen, die bereits erkennungsdienstlich erfasst wurden.

Die Software wurde laut Innenministerium sowohl vom Sicherheitspolizeigesetz, als auch von der Strafprozessordnung abgesegnet und erfolgt bei allen gerichtlich strafbaren Vorsatztaten. Mit der teuren Anschaffung möchte man sich außerdem an den anderen EU-Mitgliedstaaten orientieren. Solche Maßnahmen sollen bereits in den Niederlanden, Frankreich und auch in Teilen Deutschlands zum Einsatz kommen.

Viele sehen die neue Technologie jedoch sehr kritisch und klagen über den Eingriff in die Privatsphäre der Bürger. Datenschützer haben bereits Alarm geschlagen und veröffentlichten in einem Beitrag des NGO Epicenter.works: „Gesichtserkennung an sich ist aus unserer Sicht ein schwerer Eingriff, denn hier werden nicht nur Daten gesammelt, sondern auch biometrische Daten analysiert und ausgewertet. Zwar betont die Polizei, dass es – im Gegensatz zu China – in Österreich keine Pläne gibt, Gesichtserkennung als Echtzeit-Tool einzusetzen, aber aus der Vergangenheit wissen wir, dass solche Eingriffe bzw. Befugnisse meist nach und nach ausgeweitet werden.“