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Österreich verzichtet auf 600 Euro-Boni: nur 57 Prozent wollen ihn haben

LH Peter Kaiser und LHStv.in Beate Prettner stellten im Jänner den „Kärnten Bonus Plus 2023“ vor. (FOTO: LPD/Peter Just)
LH Peter Kaiser und LHStv.in Beate Prettner stellten im Jänner den „Kärnten Bonus Plus 2023“ vor. (FOTO: LPD/Peter Just)

Bis zum 30. April konnten sich 70.000 Kärntner für ihren Teuerungsausgleich anmelden. Rund 600 Euro konnte man mit dem „Kärnten Bonus Plus 2023“ abstauben. Doch etwa 43 Prozent haben auf die Anmeldung verzichtet.

Der erwartete Ansturm auf den Kärnten-Bonus blieb aus: Bis zur Frist am 30. April haben lediglich 40.000 Kärntner einen Antrag auf den Teuerungsausgleich in Höhe von 600 Euro gestellt, obwohl mit 70.000 Anträgen gerechnet wurde. Das Land erklärt, dass es verschiedene Gründe dafür gibt, dass offenbar viele Anspruchsberechtigte darauf verzichten.

Nur Schätzung

Laut der Sozialabteilung des Landes war die Angabe von 70.000 Anträgen nur eine Schätzung, jedoch muss davon ausgegangen werden, dass nicht alle Berechtigten einen Antrag gestellt haben. Die steigende Teuerung habe nun auch den Mittelstand erreicht, weshalb erstmals auch Personen, die zuvor noch nie auf Unterstützung angewiesen waren, Anspruch auf den Bonus haben. Es ist wahrscheinlich, dass viele von ihnen nicht einmal daran gedacht haben, den Kärnten-Bonus zu beantragen, erklärt Sozialreferentin Gaby Schaunig (SPÖ). Man müsse akzeptieren, dass es eine Personengruppe gibt, die ihnen zustehende Leistungen nicht in Anspruch nehmen möchte.

Kommunikation verbessern

Um in Zukunft mehr Menschen über den Kärnten-Bonus zu informieren, soll die Kommunikation verbessert werden. Obwohl alle Informationen über verschiedene Medien verbreitet wurden, könnte die Art der Kommunikation ein Grund dafür sein, dass weniger Menschen den Bonus beantragt haben als erwartet, räumt Schaunig ein. Bei der nächsten Auflage des Kärnten-Bonus ist geplant, Informationsmaterialien auch in Bildungseinrichtungen von der Kleinkindbetreuung bis hin zu Mittelschulen bereitzustellen. Zudem sollen Flyeraktionen und die Verteilung von Informationsbroschüren an stark frequentierten Orten stattfinden, um neue Zielgruppen anzusprechen. Die Details zur Neuauflage des Kärnten-Bonus müssen noch mit dem Koalitionspartner ÖVP abgestimmt werden, so Schaunig.

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450 Millionen Euro

Die Bundesländer erhielten im Januar 2023 einen Zweckzuschuss von 450 Millionen Euro, um Privathaushalte bei Wohn- und Heizkosten zu unterstützen. Die Kärntner Landesregierung nutzte diesen Zuschuss für den „Kärnten Bonus Plus 2023“.