Ein Urlauber, eine Strandbox voller Köstlichkeiten und ein virales Foto – der sogenannte „Tomaten-Tourismus“ spaltet die Gemüter in der Sommersaison.
Ein Foto, das in den sozialen Medien viral ging, zeigt die Spitze des sogenannten „Tomaten-Tourismus“ – ein Phänomen, das jedes Jahr mit Beginn der Urlaubssaison für Gesprächsstoff sorgt. Der Begriff beschreibt Urlauber, vorwiegend aus dem Balkanraum, die ihre eigenen Lebensmittel mit an den Strand bringen, um während des Urlaubs Kosten zu sparen.
Diese Sparfüchse, die man oft unter Sonnenschirmen ihr mitgebrachtes Mittagessen verzehren sieht, polarisieren: Während manche ihre Findigkeit bewundern, sehen andere darin ein Symbol für billigen Massentourismus. In Zeiten steigender Preise für Unterkünfte und Gastronomie greifen immer mehr Urlauber zu dieser pragmatischen Lösung.
Das aktuelle Beispiel, vermutlich aus Griechenland stammend, sorgt für besonderes Aufsehen. Das Bild zeigt eine regelrechte Festtafel am Strand – eine üppig bestückte Box voller Köstlichkeiten, die der Urlauber laut Kommentaren wie „einen halben Kühlschrank“ ans Meer geschleppt hat.
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Debatte in sozialen Medien
In den sozialen Netzwerken entfachte das Foto eine lebhafte Debatte. „Es ist klug, Erste Hilfe am Strand zu haben!“, „Fantastische Idee, besonders für Familien mit Kindern“ und „Eine neue Dimension des Tomaten-Tourismus“ lauteten einige der Kommentare. Die Diskussion spitzte sich zu, als jemand den Sinn dieser Urlaubsform grundsätzlich in Frage stellte.
„Warum nicht Tomaten-Tourismus? Wenn es Kindern ermöglicht, das Meer zu sehen, warum diese Gelegenheit nicht nutzen?“, verteidigten Befürworter die Praxis. Kritiker hingegen argumentierten, dass jedes Kind anständige Urlaubsbedingungen verdiene – ohne auf Restaurantbesuche verzichten zu müssen.
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— GINGER (@gingeritza) July 2, 2022
Die Kontroverse offenbart tiefere gesellschaftliche Gräben: Während die Verteidiger betonen, dass Budgetbewusstsein und persönliche Essensvorlieben legitim seien, beklagen Kritiker, dass solche Urlauber das Image von Destinationen beschädigen könnten, die eine zahlungskräftigere Klientel anziehen wollen. Im Kern geht es um Toleranz gegenüber unterschiedlichen Lebensstilen und die Frage, was im Urlaub als akzeptables Verhalten gilt.
Reiseerleichterungen Griechenland
Für Griechenland-Urlauber aus Serbien gibt es indes gute Nachrichten: Die Preise für Liegestühle fallen in diesem Frühjahr moderater aus als erwartet. Bei Temperaturen von 25 bis 28 Grad füllen sich die griechischen Strände bereits langsam mit Besuchern. Reisende sollten sich jedoch mit den neuen Regeln für die kommende Saison vertraut machen, besonders auf der Halbinsel Chalkidiki gibt es Änderungen.
Eine Erleichterung für serbische Touristen: Die Grenzkontrolle zwischen Bulgarien und Griechenland wurde abgeschafft und einige Grenzübergänge wurden erweitert. Laut dem serbischen Botschafter in Griechenland, Nikola Nedeljkovic, könnte ab 1. Juli sogar das elektronische Mautsystem TAG in Nordgriechenland verwendet werden.
Wer es diesen Sommer lieber im eigenen Land verbringen möchte: Vrnjacka Banja bleibt eines der beliebtesten Heilbäder Serbiens. Neben den bekannten Thermalquellen bieten zahlreiche Attraktionen im Kurort und der Umgebung Erholung für jeden Geschmack.
Während die Durstlöschung auf dem Oktoberfest in München erneut teurer wird, sind sich Urlaubsexperten einig: Entscheidend ist der Respekt vor unterschiedlichen Vorstellungen davon, was Urlaub bedeutet – sei es All-inclusive-Komfort im Hotel oder die Flexibilität einer selbstorganisierten Reise mit Picknickkorb am Strand.
Entscheidend ist der Respekt vor unterschiedlichen Vorstellungen davon, was Urlaub bedeutet.
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