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AUSBAUPLÄNE

„Parallelgesellschaft“: Hitzige Debatten wegen „Mega-Moschee“

FOTO: FPÖ
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In der niederösterreichischen Gemeinde Pottendorf sorgt der geplante Ausbau einer bestehenden Moschee für kontroverse Debatten. Der Ausbau soll ein islamisches Bildungszentrum mit fünf Klassenzimmern für insgesamt 80 Schüler umfassen.

Politische Reaktionen und Besorgnis

Diese Pläne rufen sowohl Besorgnis in der Bevölkerung als auch politische Reaktionen hervor. Die Diskussion konzentriert sich vor allem auf die Rolle der Islamischen Föderation (IF), die in Verbindung mit den Erweiterungsplänen gebracht wird. Der österreichische Verfassungsschutz stuft die IF als einen Regionalverband der Millî-Görüş-Bewegung ein. Die Einschätzung der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst sorgt für Besorgnis: „Kernelemente sind die Ablehnung westlicher Kultur bei Anerkennung der Leistung moderner Wissenschaft, die jedoch auf eine islamische Basis zurückgeführt wird, sowie antisemitische Verschwörungsideologien“.

ÖVP-Landeschefin Johanna Mikl-Leitner hat sich gegenüber dem „Kurier“ zu dem Thema geäußert und empfiehlt, dass die Bundesbehörden das geplante Zentrum intensiv beobachten sollten.

Bildungszentrum bereitet FPÖ Kopfzerbrechen

Lisa Schuch-Gubik von der FPÖ lehnt den Ausbau entschieden ab. Sie warnt vor der Bildung von Parallelgesellschaften und betont, dass eine „solche Mega-Moschee hat in Pottendorf nichts verloren“. da es die Integration sowie die Vermittlung österreichischer Werte und Traditionen gefährden könnte.

Das geplante islamische Bildungszentrum für 80 Schüler, ist für die Partei ein besonderes Ärgernis: „Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Jugendlichen durch solche Einrichtungen in eine Parallelgesellschaft abdriften, in der unsere Werte, unsere Sprache, unsere Traditionen und auch unser Rechtsstaat kaum bis gar keine Rolle spielen.“

Reaktionen auf Besorgnis

Thomas Sabbata-Valteiner, der Bürgermeister von Pottendorf, wies darauf hin, dass die bestehende Moschee seit 25 Jahren Teil der Gemeinde sei, weit bevor seine Amtszeit begann. Er erklärte, dass hauptsächlich beim Freitagsgebet ein erhöhtes Verkehrsaufkommen aufgrund vieler Autos vor der Moschee festgestellt werden könne.

Der Sprecher der IF, Abdi Taşdöğen, versuchte die Vorwürfe zu entkräften, indem er erklärte, dass die IF nicht zur Millî-Görüş-Bewegung gehöre und nichts zu verbergen habe.