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TELEGRAM

Rache-Chatgruppe: tausende Serben teilen Nacktbilder von Ex-Freundin (FOTOS)

(FOTO: iStockphoto)

Die serbische Öffentlichkeit befindet sich seit Tagen in Aufruhr nachdem ein 21-Jähriger diverse Chat-Gruppen auf Telegram aufdeckte, in welchen unerlaubterweise Nacktfotos von Ex-Freunden der User geteilt werden.

Staša Ivković (21) aus Vršac ließ mit seiner Entdeckung auf der Messenger-App Telegram eine richtige Bombe platzen. Nicht nur Nacktfotos von Privatpersonen werden dort in serbischen Chat-Gruppen verschickt, sondern auch Telefonnummern und Adressen geteilt und sogar zu Gruppensex mit den Betroffenen aufgerufen.

Diese „Rache-Pornographie“, wie sie von serbischen Medien tituliert wird, sorgte in den letzten Tagen für unzählige Schlagzeilen und Reaktionen sowohl aus der Politik als auch aus der Öffentlichkeit. „Ich habe eine Strafanzeige gegen mehrere unbekannte Täter erstattet, die diese Gruppen anführten und daran teilnahmen, weil der begründete Verdacht bestand, dass sie mehrere Verbrechen begangen hatten, die gegen die sexuelle Freiheit und gegen die Rechte und Freiheiten von Mensch und Bürger verstießen. Mindestens 50 der Betroffenen haben mich kontaktiert, darunter auch eine Hochschwangere. Die Frauen wurden mit den Videos und Fotografien erpresst“, erklärte Ivković gegenüber „Kurir“.

„Wer fi**en will, soll sich nur bei ihr melden“ und „Sie wünscht sich einen Schw**z so wie Sibirien Sonne“ sind nur zwei der widerlichen Nachrichten in der Telegram-Gruppe (FOTO: Screenshot)

Gruppen-Admin putzt sich ab
Das serbische Medium machte auch einen Administrator einer dieser Gruppen ausfindig, die unglaubliche 24.000 Mitglieder zählt. N.S. wies auf „Kurir“-Nachfrage jegliche Schuld von sich.

„Ich habe die Gruppe nur erstellt, als Administrator habe ich nichts hochgeladen. Ich weiß nicht, warum sie mich jetzt für einen Verrückten halten“, so der Admin. Er erklärte weiter, dass die Gruppe seit rund zwei Monaten bestehe und dass es wahr sei, dass in diesen Chats explizite Fotos von Frauen und private Details ausgetuscht wurden. „Ja es ist wahr, aber es gab bestimmte Regeln. Inhalte von Minderjährigen bzw. Kinderpornographie ist streng verboten. Diese Vorwürfe stimmen nicht. Ebenso waren Beleidigungen und ähnliches ein Tabu. Für so etwas wurden die User sofort aus der Gruppe geschmissen“, fügte N.S. hinzu.

Er selbst ist sich keiner Schuld bewusst, da er die Nacktfotos der Frauen ohne deren Einwilligung nicht hochgeladen habe. „- Was habe ich damit zu tun?! Ich habe so etwas nicht gepostet. Die anderen sollten Gewissensbisse haben. Ich habe die Gruppe zum Spaß erstellt. Was andere geschickt haben, geht mich nichts an. Ich habe alle Regeln der Gruppe befolgt.“

„Täter finden und bestrafen“
Der serbische Innenminister Aleksandar Vulin sagte gestern, dass die Kriminalpolizeidirektion beauftragt worden sei, den Fall der Veröffentlichung zu untersuchen, und dass die Polizei diejenigen finden werde, die hinter dieser Chat-Gruppe stehen.

„Ich habe mit dem Polizeidirektor Vladimir Rebić gesprochen, und er hat auf meine Bitte der Polizei bereits die entsprechenden Anweisungen gegeben, sich mit dieser bestimmten Chat-Gruppe zu befassen“, so Vulin. Der Innenminister kündigte ferner an, dass die serbische Gesellschaft so etwas nicht toleriere und alle Involvierten entsprechend zur Rechenschaft gezogen würden.

„Ihr hat ein Schw**z alleine nicht gereicht. Dass es alle wissen. Sie hat mich betrogen“, schrieb einer der User. (FOTO: Screenshot)