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WEGEN KOSOVO-LIED

Rassisten vom Balkan beleidigen afrikanische Sängerin: sie kontert auf Serbisch (VIDEO)

(FOTO: YouTube-Screenshot)

Die gebürtige Kongolesin Stella Muleka zog wegen des Studiums nach Serbien. Dort lernte sie sehr schnell die Sprache und Traditionen kennen und lieben. Zusammen mit Dejan Petrović Big Bend brachte sie ihre Version eines traditionellen Kosovo-Liedes heraus, was für große Aufruhr im Netz sorgte.

Mulekas Version von „Ej dragi dragi (Kosovski božuri)“ und das dazugehörige Musikvideo, in welchem die Sängerin in traditionell serbischer Tracht zu sehen ist, stieß im Internet auf gemischte Reaktionen. Während einige die Interpretation der Kongolesin begrüßte, so gab es auch untergriffige rassistische Kommentare. Letztere enttäuschten die junge Frau, da sie mit dem Song ihre Leidenschaft für Serbien zum Ausdruck bringen wollte – einige User empfanden es eher als „unwürdig“ und „unangebracht“.

Konter auf Serbisch
Um dem Hass im Netz ein Ende zu setzen, veröffentlichte Muleka einen Post auf Instagram, in dem sie den negativen Kommentaren in fließendem Serbisch entgegentrat. „Ich möchte mit bei Dejan für dieses schöne Projekt bedanken und auch dafür, dass er mich dazu eingeladen hat, ein Teil davon zu sein. Sowohl er als auch meine Familie und Freunde in Serbien wissen, wie sehr ich Serbien liebe und die Kultur achte“, schreibt die junge Sängerin.

Sie habe mehr als ein Monat damit verbracht, den traditionellen Reigen „Kolo“ zusammen mit ihrem Trauzeugen („kum“) zu lernen. Außerdem habe sie sechs Monate vor ihrem Umzug nach Serbien die serbische Sprache gelernt, um dort überhaupt an der Universität angenommen zu werden. „Ich habe jeden Tag geheult, da mein Serbisch noch nicht gut genug war. Aber dank meiner Familie habe ich alle Prüfungen auf Serbisch mit der Note 9/10 ablegen können.“

„Ich komme nicht aus dem Dschungel“
„Ich bin nicht aus Amerika, sondern aus Afrika. Außerdem ist mein Heimatland kein Dschungel und ich habe auch keine Wildtiere in meinem Garten. Außerdem bin ich nicht als Migrantin nach Serbien gekommen“, betont Muleka weiter. „Mir tun alle leid, die von ‚kultureller Billigung‘ sprechen oder meinen, dass Mischehen Genozid sind, da sie so viel Hass in sich tragen, den sie auf andere projizieren müssen. Aber nicht auf mich!“

Kosovo ein „heikles Thema“
Sie schreibt weiter, dass sie verstehe, dass der Kosovo ein „heikles Thema“ für viele Serben sei. „All jene, die glauben, dass ich das Lied nur gesungen habe, um Ruhm zu erlangen, haben das Recht auf ihre eigene Meinung – mich selbst tangiert das wenig.“

„Ich entschuldige mich dafür, wenn ihr euch eine Schwiegertochter mit blauen Augen und blonden Haaren wünscht. Ich habe dunkle Augen und Haare und bleibe hier. Der einzige Grund, weshalb ich Serbien verlassen würde, wäre eine Deportation, die sich nicht ereignen wird, da ich jeden Tag darauf achte, die Gesetze des Landes einzuhalten.“

„Niemand sagt eurer Diaspora, dass sie nach Hause muss“
Auch rassistische Beleidigungen gegen ihre Familie und Freunde prangert die Sängerin öffentlich an. Sie appelliert an alle, diese Hassbotschaften zu unterlassen. „Ihr schreibt, dass ihr keine Schwarzen in Serbien wollt, viele von euch leben jedoch im Ausland – in Afrika, Amerika, Asien – und niemand sagt ihnen, dass sie in ihr Heimatland zurückkehren sollen.“