Start News Chronik
Rassismusvorwürfe

Rassistischer Schaffner beschimpfte Asylwerber

(FOTO: iStock/ RobsonPL)

Ein Vorfall im Railjet, der in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch von Linz nach Wien unterwegs war, sorgt derzeit für Aufsehen. Ein Zugsbegleiter wird beschuldigt, Asylwerber und Personen mit Migrationshintergrund rassistisch beleidigt zu haben. Die Situation eskalierte, als zwei Männer, die den Vorfall schlichten wollten, auf Wunsch des Zugsführers von der Polizei am Bahnhof St. Pölten aus dem Zug geholt wurden.

Laut Matthias Frauendienst, einem Fahrgast, soll der Zugsbegleiter sehr aggressiv gewesen sein und laut über Ausländer geschimpft haben. Frauendienst erzählte dem ORF Oberösterreich: „Er hat Scheißasylanten, ihr fliegt alle raus, ich hasse euch alle und noch sehr viel mehr fremdenfeindliche Beschimpfungen geäußert.“

Trotz der Bemühungen von Frauendienst und anderen Fahrgästen, den Zugsbegleiter zu beruhigen, blieb dieser bei seiner aggressiven Haltung.

Die Schlichtungsversuche

Ein Mitarbeiter der Wiener Berufsrettung versuchte ebenfalls, die Situation zu deeskalieren. Allerdings ohne Erfolg. „Der Zugsbegleiter war dann einfach so in Rage und hat lauthals weitergeschimpft“, so Frauendienst. Aufgrund des nicht tolerierbaren Verhaltens des Zugsbegleiters verlangte der Berufsretter dessen Dienstnummer. Die Reaktion: Der Zugsbegleiter drohte mit einem Rauswurf und kündigte einen Anruf bei der Polizei an.

Die Konsequenzen

Am Bahnhof St. Pölten wurden schließlich zwei Männer, die versucht hatten, die Situation zu beruhigen, auf Wunsch des Zugsführers von der Polizei aus dem Zug geholt. Trotz der Bemühungen von Sicherheitspersonal der ÖBB und anderen Passagieren, den Zugsbegleiter umzustimmen, mussten die beiden Männer den Zug verlassen. Sie konnten jedoch dank eines Sonderzuges für das Länderspiel Österreich-Deutschland nach Linz zurückreisen.

Die Reaktion der ÖBB

Die ÖBB hat Untersuchungen zu dem Vorfall angekündigt. Rassismus werde im Unternehmen nicht toleriert, so ÖBB-Pressesprecher Klaus Baumgartner.

„Ich kann mich nur entschuldigen, für das, was die Personen im Zug erlebt haben. Es wird zu einer Untersuchung kommen, und je nachdem werden wir dann weitere Maßnahmen setzen.“ Mögliche Maßnahmen könnten ein Workshop, Sensibilisierungsmaßnahmen oder auch eine Kündigung sein.

Ein Vorfall, der nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Gesellschaft zum Nachdenken anregt.