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Verkehrssünder

Rotlicht-Razzia: 95 Radfahrer rasen über Ampel – Polizei kassiert 11.450 Euro

Radfahrer
FOTO: iStock/KevinAlexanderGeorge

Rotlicht-Sünder auf zwei Rädern: Bei einer gezielten Verkehrskontrolle in Wien erwischte die Polizei 95 Radfahrer, die rote Ampeln ignorierten.

Die Wiener Polizei führte am Mittwoch eine umfassende Verkehrskontrolle durch, die speziell auf Fahrrad- und E-Scooter-Fahrer abzielte. Wie die Landespolizeidirektion Wien am Donnerstag mitteilte, beteiligten sich sowohl der uniformierte Fahrraddienst als auch die Landesverkehrsabteilung an dieser großen Schwerpunktaktion. Im Mittelpunkt stand dabei die Überprüfung des Verkehrsverhaltens von Radfahrern und E-Scooter-Nutzern.

In ihrer Bilanz hebt die Exekutive besonders hervor, dass 95 Radfahrer bei Rotlicht über Ampeln fuhren. Für diese Verstöße wurden Strafzahlungen in Höhe von 6.650 Euro verhängt. Die Beamten stellten laut ihrer Aussendung vor allem drei Arten von Vergehen fest: das Überfahren roter Ampeln, die Handynutzung während der Fahrt sowie das unerlaubte Befahren von Gehsteigen.

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Zahlreiche Verstöße

Die Gesamtbilanz der Kontrollaktion weist 102 Anzeigen auf. Davon entfielen 39 auf Radfahrer, 28 auf E-Scooter-Fahrer und 35 auf Autofahrer. Zusätzlich wurden 209 Organmandate ausgestellt. Die verhängten Strafen summieren sich auf insgesamt 11.450 Euro.

Extreme Tempoüberschreitungen

Bei mehreren E-Scootern wurden deutliche Geschwindigkeitsüberschreitungen gemessen: 36 km/h, 45 km/h und sogar 48 km/h. Den betreffenden Fahrern untersagten die Beamten die Weiterfahrt.

„Solche regelmäßigen Schwerpunktaktionen dienen der nachhaltigen Erhöhung der Verkehrssicherheit und dem Schutz aller Verkehrsteilnehmer“, betont die Polizei zum Abschluss ihrer Mitteilung.

Steigende Unfallzahlen beunruhigen Behörden

Die Schwerpunktaktion reiht sich in die verstärkten Bemühungen der Wiener Polizei ein, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Laut Statistik Austria hat sich die Zahl der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung in Wien in den letzten Jahren deutlich erhöht. Während 2020 coronabedingt noch weniger Unfälle verzeichnet wurden, stieg die Zahl 2021 wieder an und erreichte 2023 mit über 1.000 Radunfällen einen neuen Höchststand.

Besonders problematisch zeigt sich die Entwicklung bei E-Scootern: Seit ihrer Einführung im öffentlichen Straßenverkehr 2019 hat sich die Unfallzahl mit diesen Fahrzeugen mehr als verdreifacht. Verkehrsexperten der Stadt Wien weisen darauf hin, dass insbesondere die Missachtung von Verkehrsregeln wie das Überfahren roter Ampeln und überhöhte Geschwindigkeit zu den Hauptunfallursachen zählen.

Die aktuelle Kontrollaktion in Wien erfolgte auch vor dem Hintergrund, dass jeder fünfte Verkehrsunfall mit Personenschaden in der Bundeshauptstadt mittlerweile einen Radfahrer oder E-Scooter-Fahrer betrifft. Für 2024 hat die Wiener Polizei weitere Schwerpunktaktionen angekündigt.