In der sonst ruhigen und strategisch geprägten Schachszene Russlands spielte sich ein Drama ab. Die 40-jährige russische Schachspielerin Amina Abakarova steht unter Verdacht, einen Giftanschlag auf ihre langjährige Konkurrentin Umayganat Osmanova (30) verübt zu haben.
Auftakt zum Skandal
Während die Vorbereitungen für ein Schachturnier Anfang August liefen, kam es zu einer beispiellosen Handlung. Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie Abakarova das Schachbrett der Gegnerin manipulierte. In den Aufnahmen betritt Abakarova den Turniersaal früher als gewöhnlich, legt ihre Sachen ab und nähert sich dem Spielbrett von Osmanova. Sie entnimmt eine Ampulle aus ihrer Handtasche und beginnt hastig, den Tisch, das Schachbrett und die Figuren mit einer Substanz zu bestreichen, von der die Polizei annimmt, dass es Quecksilber ist. Nach kurzer Umschau verlässt sie den Ort so ruhig, wie sie ihn betreten hat.
Russian chess player Amina Abakarova tries to poison her opponent, supergirl Umayganat Osmanova with mercury at a chess tournament in Dagestan. pic.twitter.com/ST3b7lhwOq
— Charlie (@Acuteremod) August 8, 2024
Folgen für die Betroffene
Kurz vor Beginn des Turniers fühlte sich Umayganat Osmanova plötzlich unwohl. Schwindelgefühle und heftige Kopfschmerzen zwangen sie dazu, ihre Partie abzubrechen. Ein Notarzt wurde alarmiert. Währenddessen überprüften die Turnierorganisatoren das gesichtete Überwachungsmaterial genauer und entdeckten die schockierende Tat. Zum Glück bleibt die 30-jährige Osmanova ohne bleibende Schäden.
Hintergrund der Feindschaft
Die beiden Schachspielerinnen kennen sich seit Langem und pflegten bis dato eine sportliche Rivalität. Doch die Fronten verhärteten sich, als Osmanova im Mai Abakarova bei einem Turnier des Betrugs überführte: Diese nutzte eine App während eines Toilettengangs, um ihre Spielzüge zu berechnen.
Aus Mitleid zog Osmanova es damals vor, die Turnierleitung nicht zu informieren, was Abakarova eine lange Sperre und möglicherweise das Karriereende erspart hätte. Eine weitere Niederlage gegen Osmanova im Juli scheint das Fass jedoch endgültig zum Überlaufen gebracht zu haben.
Konsequenzen und Geständnis
Die Beweislast gegen Amina Abakarova ist erdrückend. Nach der Sichtung der Überwachungsvideos wurde sie sofort verhört und gestand die Tat. Offenbar hatte sie das Quecksilber aus einem alten Thermometer beschafft. Zudem erkundigte sie sich vor der Tat, ob die Überwachungskamera wie üblich ausgeschaltet war.
Während Osmanova darauf hofft, dass Gerechtigkeit walten wird, zeigt Abakarova keine Reue und hat sich bisher nicht bei Osmanova entschuldigt.
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