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"Gastronomisierung"

Schaffen Billa und Spar ihre Feinkosttheken ab?

Billa, Spar, Feinkosttheke
FOTO: iStock, Google Maps-Screenshot

Die Feinkosttheken bei Spar und Billa bleiben erhalten, trotz Gerüchten über deren Abschaffung. Stattdessen setzt man auf mehr „Gastronomisierung“ mit vorbereiteten Speisen.

Die Feinkosttheke, im Volksmund oft als Wurstbudl bezeichnet, bleibt ein essenzieller Bestandteil der Spar- und Billa-Supermärkte in Österreich. Beide Unternehmen haben entschieden Gerüchte zurückgewiesen, dass diese Theken abgeschafft werden könnten, da sie ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber Diskontern darstellen. Dennoch ist eine verstärkte „Gastronomisierung“ des Angebots zu beobachten, insbesondere in städtischen Filialen, wo vermehrt vorbereitete Jausenartikel angeboten werden.

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Die Vorstellung eines Supermarkts ohne Feinkosttheke ist in Österreich nahezu undenkbar. Diese Theken sind ein Alleinstellungsmerkmal im deutschsprachigen Raum und werden besonders von Österreichern geschätzt, die in Deutschland oder der Schweiz arbeiten. Laut einem Billa-Sprecher liegt der Fokus auf der Qualität der Produkte, während die Frischetheke auch für persönliche Beratung und die Erfüllung individueller Kundenwünsche steht.

Persönlicher Service

Eine Sprecherin von Spar hebt hervor, dass das persönliche Service ein wesentlicher Bestandteil der Märkte ist und bleiben wird. Spar hat viele Convenience-Produkte in ihr Sortiment integriert und erweitert die „hot to go“-Schiene mit warmen Speisen zum Mitnehmen. Dies trifft auch auf die Konkurrenz zu, insbesondere in Filialen mit hoher Kundenfrequenz.

Ein Blick ins Ausland zeigt, dass es in Märkten wie 7-Eleven üblich ist, vorbereitete und abgepackte Speisen selbst aufzuwärmen und entweder direkt zu verzehren oder mitzunehmen. Ein Beispiel für diese Entwicklung ist der neue „Billa to go“ in Wien-Leopoldstadt, der rund 100 verschiedene Convenience-Produkte, darunter Sandwiches und Salate, anbietet.

Selbstbedienungstests

In einigen wenigen städtischen Märkten mit hoher Kundenfrequenz testet Billa zudem die Selbstbedienung von Feinkostprodukten wie Leberkäs- oder Schnitzelsemmeln, die in speziellen Vorrichtungen warm gehalten werden. Diese Methode ersetzt die traditionelle Frischetheke, während die Vorbereitungen von Mitarbeitern im Hintergrund erfolgen. Eine flächendeckende Einführung dieser Praxis ist jedoch nicht geplant, wie ein Unternehmenssprecher betont.

Die zunehmende „Gastronomisierung“ ist das Resultat des Einsatzes von Gastromodulen wie Aufwärmbehältern und direkt erwärmbaren Speisen. Haupttreiber dieser Entwicklung ist der Zeitgeist der Eile, wie die Vertreter der Supermärkte erklären. Die klassische Feinkosttheke, auch als Wurstbudl bekannt, wird dadurch jedoch nicht gefährdet, versichert die Spar-Sprecherin.

„Dies gilt für Filialen aller Größen“, verspricht sie.