Die Sommersaison an Montenegros Küste hat begonnen, wobei Gäste aus Bosnien-Herzegowina und Serbien die Strände dominieren. Wie jedes Jahr sorgen die Preise für Gesprächsstoff – sie liegen in dieser Saison merklich über dem Vorjahresniveau. Während die meisten Strandbäder bereits geöffnet haben, befinden sich einige noch in der Vorbereitungsphase, da administrative Verfahren die Pächter am rechtzeitigen Start hindern.
Ein wiederkehrendes Ärgernis für Urlauber sind die massiven Verkehrsstaus. Neben den Bauarbeiten auf der Strecke Jaz-Tivat, wo Reisende lange Wartezeiten einplanen müssen, verschärfen Anwohnerproteste an mehreren Hauptverbindungen zur Küste die Situation. In den vergangenen Tagen staute sich der Verkehr besonders auf den Routen Podgorica-Budva sowie Podgorica-Bar über den Sozina-Tunnel.
Preisschock in Budva
„In Budva beginnen die Apartmentpreise bei 60 Euro pro Tag – nach oben gibt es keine Grenzen. Für zwei Liegestühle mit Sonnenschirm werden durchschnittlich 25 Euro fällig. Ein Kaffee schlägt mit etwa drei Euro zu Buche, ebenso ein Stück Pizza. Für ein Familienessen muss man rund 50 Euro einkalkulieren. Die Preise variieren natürlich je nach Lokal, aber generell ist es teurer als im Vorjahr. Besonders aufgefallen ist uns ein Stück Cheesecake für unglaubliche 15 Euro in einem Restaurant in Budva. Lammbraten kostet vier Euro pro 100 Gramm, Schweinebraten drei Euro“, berichtet Bojana Jovanovic aus der serbischen Stadt Uzice, die ihren Urlaub in der Tourismusmetropole Montenegros verbringt.
Wer von Budva in Richtung Bucht von Kotor weiterfährt, muss mit noch höheren Preisen rechnen. Besonders in Kotor, Tivat und den umliegenden Luxuskomplexen wie Lustica und Porto Montenegro sind die Preise nur für Gäste mit tieferen Taschen erschwinglich.
Regionale Unterschiede
Etwas günstiger gestaltet sich der Urlaub traditionell in der Region Bar, in Orten wie Sutomore, Canj und Susanj. Hier kosten Liegestühle durchschnittlich 15 bis 20 Euro, ein Kaffee etwa zwei Euro, und ein Familienessen ist bereits für bis zu 30 Euro zu haben.
Bojana ergänzt jedoch, dass sie während ihres Aufenthalts seltener in Restaurants isst und stattdessen Lebensmittel in Supermärkten kauft, um im Apartment selbst zu kochen. „Die Preise in den Supermärkten entsprechen denen bei uns in Serbien, manches ist sogar günstiger. Diese Variante war für unsere Familie während des Urlaubs am wirtschaftlichsten“, erklärt sie.
Veränderungen in der Gästestruktur
Die seit Jahren anhaltende Preisspirale an der Adria-Küste Montenegros führt mittlerweile zu merklichen Veränderungen im Besucherverhalten. Laut aktuellen Reiseberichten werden die exklusiven Angebote in Kotor, Tivat und Porto Montenegro weiterhin von Luxustouristen nachgefragt, während sich bei preisbewussten Urlaubern neue Muster zeigen.
Die Preisentwicklung zeigt besonders in den touristischen Hochburgen wie Budva keine Anzeichen einer Abschwächung. Beobachter der lokalen Tourismusbranche gehen davon aus, dass sich diese Transformation der montenegrinischen Küste in Richtung eines höherpreisigen Segments weiter fortsetzen wird, was langfristig das Urlaubsverhalten und die Besucherstruktur nachhaltig verändern könnte.
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