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Energiekrise

Energiekrise trifft Büros: Müssen wir frieren?

(FOTO: iStock/AntonioGuillem)
(FOTO: iStock/AntonioGuillem)

Die Energiekrise hinterlässt ihre Spuren in den unterschiedlichsten Lebensbereichen. Doch welche Auswirkungen hat das auf unseren Arbeitsalltag? Müssen wir nun in den Büros frieren, um den Energieverbrauch zu senken?

Die kalten Wintertage machen die Energiekrise besonders spürbar. Die Preise steigen und die Energieressourcen werden knapper. In öffentlichen Gebäuden wie Universitäten, Schulen und Verwaltungen wird deshalb die Raumtemperatur teilweise auf 19 Grad begrenzt oder auf Warmwasseraufbereitung verzichtet. Doch wie sieht es in privaten Unternehmen aus? Gibt es Kälte-Richtlinien, die auch hier gelten?

Mindesttemperatur

Die Arbeitstemperatur spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Während es festgelegte Mindesttemperaturen für Arbeitsräume gibt, existieren keine Unterlimits für Tätigkeiten im Freien.

Die Unternehmensleitung ist dazu verpflichtet, eine angemessene Raumtemperatur sicherzustellen. Bei Tätigkeiten mit geringer körperlicher Belastung, wie beispielsweise Büroarbeiten, sollte die Raumtemperatur im Bereich von 19 bis 25 Grad Celsius liegen. Für Arbeiten mit hoher körperlicher Belastung, wie beispielsweise Lagerarbeiten, ist eine Mindesttemperatur von 12 Grad Celsius vorgeschrieben.

Warmwasser

Es ist auch Pflicht, dass Waschplätze und Duschen mit fließendem, nach Möglichkeit warmem Wasser ausgestattet sind. Allerdings gibt es Duschen nur für jene Arbeitnehmer, deren Arbeitsbedingungen eine umfassendere Reinigung erfordern.

Für die Pausenräume, in denen die Mitarbeiter sich erholen und essen können, sind die Unternehmen verantwortlich. Hier muss es Einrichtungen zum Wärmen und Kühlen von Speisen und Getränken geben. Ob private Geräte im Betrieb genutzt und aufgeladen werden dürfen, hängt von den individuellen Bestimmungen der Firma ab.

Arbeit im Freien

Die Arbeitgeberin bzw. der Arbeitgeber ist verpflichtet, auf eigene Kosten geeignete Kälte- und Wetterschutzkleidung bereitzustellen. Diese umfasst Jacken, Handschuhe, Ohren- und Kopfschutz. Die bereitgestellte Kleidung muss den geltenden gesetzlichen Bestimmungen und Normen entsprechen. Zudem sollte sie atmungsaktiv sein und bei schlechten Sichtverhältnissen mit Reflektoren ausgestattet sein. Damit wird sichergestellt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angemessen geschützt sind, wenn sie im Freien arbeiten.

Stromkosten für Homeoffice

Auch das Arbeiten im Homeoffice bringt in Zeiten der Energiekrise neue Fragen mit sich: Wer übernimmt die höheren Strom- oder Heizungskosten, die durch das Arbeiten von zuhause aus entstehen? Das ist gesetzlich nicht geregelt. Unternehmen können eine Pauschale für diese Kosten vereinbaren, müssen es aber nicht.

Doch es gibt auch gute Nachrichten für Arbeitnehmer*innen, die im Homeoffice arbeiten: Das neue Homeoffice-Gesetz bringt steuerliche Vorteile mit sich und schafft verbindliche Rahmenbedingungen für das Arbeiten von zuhause.

Kompromiss finden

Doch wie lässt sich die Energieeffizienz am Arbeitsplatz und im privaten Bereich verbessern? Hier sind Kompromisse gefragt: Fenster sollten nicht offenstehen, während die Heizung aufgedreht ist. Und auch die Wohlfühltemperatur ist subjektiv – in Büros, die von mehreren Personen genutzt werden, muss ein Kompromiss gefunden werden.

Die Energiekrise stellt uns vor neue Herausforderungen – sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Doch mit den richtigen Strategien und einem bewussten Umgang mit Energie können wir diese meistern.