Die vermeintlich gute Nachricht über den Rückgang der Strompreise 2024 lässt derzeit viele Österreicher in falscher Sicherheit wiegen. Fakt ist allerdings: 2025 kommt ein erheblicher Stromkostenanstieg auf alle Haushalte zu, der bis zu 45 Prozent betragen kann. Das liegt einerseits an der Erhöhung der Netzgebühren und Abgaben und andererseits am Auslaufen der Stromkostenbremse.
„Wer im Laufe dieses Jahres nicht in einen günstigen Tarif gewechselt hat, wird den Wegfall der Stromkostenbremse im kommenden Jahr deutlich am Konto zu spüren bekommen“, erklärt Stefan Spiegelhofer, Energieexperte beim Tarifvergleichsportal durchblicker. „Obwohl im Sommer günstige Stromtarife unter 10 Cent pro kWh angeboten wurden, war die Wechselquote nicht signifikant höher als zuvor: Bei einer Umfrage im Oktober unter 1.200 Österreicher:innen gab ein Viertel der Befragten an, in den vergangenen sechs Monaten den Stromanbieter gewechselt zu haben, nur zwei Prozent mehr als im April. Die Hälfte der Haushalte hält ihrem Anbieter schon ein Leben lang die Treue.“
435 Euro mehr pro Jahr
„Ein drei- bis vierköpfiger Haushalt kommt durch den Wegfall ab Jänner auf Mehrkosten von rund 435 Euro pro Jahr. Deshalb lautet unser Appell: Jetzt Angebote vergleichen und sofort umsteigen, damit man noch vor dem Jahreswechsel im günstigeren Tarif ist“, erklärt Spiegelhofer.
Steigende Netzgebühren
Neben dem Förderstopp machen sich auch steigende Netzentgelte und Gebühren deutlich am Konto bemerkbar. Denn 2025 kommen auf Durchschnittsfamilien je nach Bundesland zwischen 200 Euro und 290 Euro an fixen Mehrkosten hinzu. Diese setzen sich wie folgt zusammen:
Höhere Netzgebühren: Durch den notwendigen Ausbau der Stromnetze steigt der Kostenanteil der Netzentgelte. Dieser Anteil ist österreichweit nicht einheitlich, da er nach Netzbetreiber und Infrastruktur variiert. Während die Mehrkosten 2025 in Vorarlberg nur etwa 12 Prozent betragen werden, steigen sie in Niederösterreich um gut 32 Prozent an.
- Elektrizitätsabgabe: Im April 2022 wurde die Elektrizitätsabgabe auf 0,1 Cent pro Kilowattstunde reduziert. Ab Jänner 2025 sind wieder 1,5 Cent zu bezahlen. Ein Haushalt mit 4.000 kWh Stromverbrauch kommt damit jährlich auf 60 statt 4 Euro Elektrizitätsabgabe.
- Erneuerbare-Förderkosten: Diese Abgabe wurde zwischen Juli 2022 und Dezember 2024 ausgesetzt. Die Höhe dieser Abgabe wurde noch nicht festgelegt. Orientiert man sich an den Kosten aus 2021, muss bei 4.000 kWh Stromverbrauch mit 118 Euro gerechnet werden.
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