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Studie bestätigt: Deutschförderklassen in Österreich durchgefallen

(FOTO: iStock/iammotos)
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Seit 2018 besteht das Modell der Deutschförderklassen, seit 2019 bindend für alle Schulstandorte. Die Sprachklassen scheinen allerdings nicht die gewünschten Ergebnisse zu bringen. Neun von zehn Lehrern sind für eine Reform.

Eine Evaluierungsstudie des Bildungsministeriums ergab, dass es momentan erhebliche Defizite im Modell der Deutschförderklassen gibt. 2018 hatte Integrationsministerin Susanne Raab eingeführt. Es soll massiv überarbeitet werden.

Erfolg und Misserfolg

Zwei Jahre lang wurden rund 700 Lehrer und Direktoren zum Erfolg oder Misserfolg der Deutschförderklassen befragt. Hier wurde festgestellt, dass rund 21 bis 55 Prozent der Kinder in den Förderklassen ihre Sprachziele nicht erreichen. Nun soll eine massive Reform auf dem Fuß folgen. Das Bildungsministerium nimmt jetzt weitere zehn Millionen Euro in die Hand, um vier zusätzliche Förderstunden pro Klasse zu ermöglichen.

Schon seit Jahren hagelt es allerdings Kritik an dieser Vorgehensweise der Sprachförderung: die Schüler werden von den Muttersprachlern isoliert. Dadurch wird der Sprachkontakt verringert, was genau das Gegenteil als Ziel zufolge hat: die Kinder lernen schwerer oder gar nicht Deutsch.

Studie ohne Aussagekraft

Die vorgelegte Studie soll, laut Bildungsministerium, allerdings wenig Aussagekraft haben, denn die „Evaluierung berücksichtige die aktuelle Situation nicht„. Damit ist der Ukrainekrieg, der im Frühjahr 2022 begann, gemeint. Demnach hätten sich laut Bildungsministerium die Anforderungen geändert.

Das Bildungsministerium wollte die Ergebnisse der Studie diese Woche präsentieren, doch die Kronen Zeitung veröffentlichte die Ergebnisse schon vorab.

Quellen: sound.orf.at, Bildungsministerium

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