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Fettleibigkeit

Studie: Spätes Zubettgehen führt bei Kindern zu Übergewicht

Viele Babys mögen Musik zum Einschlafen.

Eine Studie aus Finnland ergab, dass ein späteres Zubettgehen von Kindern zu einem erhöhten Taillenumfang führen kann. Obwohl es verlockend sein mag, Schülern am Wochenende eine längere Wachzeit zu gönnen, zeigen die Ergebnisse, dass Kinder, die später ins Bett gehen, tendenziell ein höheres Körpergewicht aufweisen.

Die Ursache hierfür liegt vermutlich im sogenannten „sozialen Jetlag“, welcher durch unterschiedliche Schlafzeiten hervorgerufen wird und auch die Verarbeitung von Nahrung beeinflussen kann, wie die Daily Mail berichtet. In der Studie wurden 10.245 Kinder im Alter von neun bis zwölf Jahren in Finnland beobachtet und nach ihren Schlafgewohnheiten unter der Woche und am Wochenende befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass ein durchschnittliches Kind, das am Wochenende zwei Stunden später ins Bett geht, einen Taillenumfang von etwa 2,4 Zentimetern mehr hat. Bei einem Kind mit einer Größe von 148 Zentimetern entspricht dies einem signifikanten Unterschied.

Die Ergebnisse deuten zudem darauf hin, dass ein durchschnittliches Kind, dessen Schlafenszeit um zwei Stunden später war, einen höheren Body-Mass-Index (BMI) hatte als Kinder mit konstanten Schlafenszeiten. Dr. Sohvi Lomi, Co-Autor der Studie vom Forschungszentrum Folkhalsan in Finnland, rät Eltern dazu, auf die Schlafenszeit ihrer Kinder zu achten und am Wochenende eine regelmäßige Routine beizubehalten.

Die vorliegenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine erhebliche Verschiebung der Schlafenszeit das Risiko für eine Gewichtszunahme bei Kindern erhöhen kann. Die Autoren der Studie empfehlen daher, eine frühzeitige Schlafenszeit zu fördern, insbesondere am Wochenende, um Übergewicht bei Schulkindern vorzubeugen. Sie betonen, dass eine konstante Schlafenszeit während der Woche und am Wochenende auf zwei Arten erreicht werden kann: durch spätere Schulbeginnzeiten oder durch früheres Zubettgehen am Wochenende.

Dabei scheint die Verlegung des Schulbeginns für Teenager und ihre Familien praktikabler zu sein. Die vorliegende Studie zeigt, dass etwa jedes achte Kind am Wochenende mindestens zwei Stunden später ins Bett geht, was zu einem längeren Schlaf am nächsten Tag führt. Experten gehen davon aus, dass dieser Unterschied in der Schlaf- und Wachzeit den inneren Körperzustand einer Person beeinflusst und zu einem sogenannten „sozialen Jetlag“ führt, der sich ähnlich wie Jetlag nach einem Flug in ein anderes Land anfühlt. Die Studie liefert zudem Belege für die Hypothese, dass der soziale Jetlag das Risiko für eine Gewichtszunahme erhöht, da Kinder, die am Wochenende später ins Bett gehen, einen höheren BMI und einen größeren Taillenumfang für ihre Größe aufweisen als ihre Altersgenossen mit konstanten Schlafenszeiten.

Die finnische Studie zur Gesundheit von Teenagern beobachtete insgesamt 10.245 Kinder, von denen etwa die Hälfte zwei Jahre später zusätzliche Informationen bereitstellte, indem ihre Eltern ihr Gewicht, ihre Größe und ihren Taillenumfang erneut maßen. Zu diesem Zeitpunkt waren verschobene Schlafenszeiten am Wochenende im Alter von 11 Jahren unabhängig von der Schlafdauer mit einem Taillenumfang verbunden, der um fast 0,6 Zentimeter größer war als bei Kindern mit konstanten Schlafenszeiten.

Das durchschnittliche Kind in der Studie ging an Werktagen um 21:30 Uhr und am Wochenende um 22:30 Uhr ins Bett. Darüber hinaus ergab die Studie, dass Kinder, die am Wochenende mehr Zeit vor Fernseh- und Computerbildschirmen verbrachten, später ins Bett gingen. Allerdings weisen die Forscher darauf hin, dass die Selbstberichte der Kinder über ihre Schlafzeiten ungenau sein könnten und dass sich die Schlafzeiten im Laufe der Zeit verändern könnten.

Die Studie wurde im Journal of Sleep Research veröffentlicht und vom New Scientist berichtet.