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Paralympics 2024

Transsexueller verdrängt Athletin bei Paralympics vom Startplatz (VIDEO)

Melani Berges Gamez (R) aus Spanien im Einsatz beim 400m T12-Wettbewerb der Frauen bei den Para Leichtathletik-Europameisterschaften 2021 in Nordpolen. FOTO: EPA-EFE/Tytus Zmijewski/Screenshot/TikTok
Melani Berges Gamez (R) aus Spanien im Einsatz beim 400m T12-Wettbewerb der Frauen bei den Para Leichtathletik-Europameisterschaften 2021 in Nordpolen. FOTO: EPA-EFE/Tytus Zmijewski/Screenshot/TikTok

Die Paralympischen Spiele 2024 in Paris sind von einem Skandal überschattet, noch bevor sie begonnen haben. Die spanische Athletin Melani Bergés, die sich ursprünglich für die Spiele qualifiziert hatte, verlor ihren Platz, nachdem ein transsexueller Athlet aus Italien in ihrer Kategorie antrat und sie verdrängte.

Der 49-jährige Fabrizio Petrillo, der sich als Frau identifiziert und unter dem Namen Valentina antritt, konnte sich in der Kategorie T12 (für Menschen mit Sehbehinderung) für die 200-Meter-Strecke qualifizieren. Im Halbfinale belegte die blinde Spanierin Bergés den fünften Platz, was ihr die Möglichkeit nahm, im Finale anzutreten – und somit auch die Chance auf eine Teilnahme an den Paralympischen Spielen 2024. Stattdessen sicherte sich Valentina Petrillo, Vater von zwei Kindern und ehemaliger Teilnehmer in der Männerkategorie, den Platz im Finale. Zuvor hatte Petrillo bereits einen nationalen Rekord in der Männerkategorie gebrochen und gewann seit 2019 nach Beginn seiner Hormontherapie regelmäßig Wettkämpfe in der Frauenkategorie.

@shangaycom | La atleta trans con discapacidad visual @valentina_petrillo hará historia al convertirse en la primera persona trans en competir en los Juegos Paraolímpicos de París 2024. ¡Enhorabuena! #valentinaperillo #shangay #juegosparaolimpicos #paris2024 ♬ sonido original – Shangay

Wachsende Kritik in der Sportwelt

Der Fall hat in der internationalen Sportwelt hohe Wellen geschlagen und zahlreiche Kritik hervorgerufen. Vor allem andere Athletinnen äußern ihre Bedenken und bezeichnen die Teilnahme von Petrillo als ungerecht. Susana Rodríguez Gacio, eine spanische paralympische Athletin, betonte: „Inklusion und Respekt für alle Menschen ohne Diskriminierung sind das eine, aber es ist etwas völlig anderes, wie wir es jetzt erleben, wenn wir unseren Weg verlieren und akzeptieren, dass der Sport von Anfang an unfair ist. Meine Unterstützung gilt Melani Bergés – und allen Frauen, denn das betrifft uns alle.“

Juristische Bedenken

Auch rechtlich wird die Teilnahme von Petrillo in Frage gestellt. Irene Aguiar, eine Sportrechtlerin, erklärte im Magazin Voz: „Unsere spanische Athletin Melani Bergés hat die Chance auf eine Teilnahme an den Paralympischen Spielen verloren, weil ein Mann, Fabrizio ‚Valentina‘ Petrillo, ihren Platz im Finale eingenommen hat. Das ist unfair. Das ist nicht seine Kategorie.“

Um Melani Bergés und andere betroffene Athletinnen zu unterstützen, fordern mehr als 40 feministische Organisationen weltweit die Annullierung von Petrillos Platz. In einem Schreiben der Organisation Alliance Against the Erasure of Women hieß es: „Verschiedene nationale und internationale Frauenverbände, Konsortien und NGOs haben sich an das spanische Paralympische Komitee gewandt, um Petrillos Platz mit der Begründung anzufechten, dass er mit einem Vorteil in einer Kategorie angetreten sei, die nicht seiner eigenen entspreche, und diesen Platz für die spanische Athletin Bergés zu beanspruchen.“

Ungewisse Zukunft

Während der Protest gegen Petrillos Teilnahme weiter wächst, bleibt noch unklar, welche Maßnahmen das Paralympische Komitee ergreifen wird, um die Situation zu klären. Es steht offen, ob Melani Bergés doch noch eine Chance erhält, ihren Platz bei den Paralympischen Spielen 2024 einzunehmen.