Start Wien
Tigermücke

Tropen-Alarm in Wien: Tigermücke auf dem Vormarsch

(FOTO: iStock/frank600)
(FOTO: iStock/frank600)

In der österreichischen Hauptstadt macht sich ein unerwünschter Gast breit, dessen Anwesenheit erstmalig im Jahr 2020 festgestellt wurde. Die Asiatische Tigermücke wird dafür gefürchtet, tropische Krankheiten zu übertragen.

Obwohl in diesem Jahr bisher nur ein Exemplar gesichtet wurde, doch war dieser auffallend früh im Mai. Steigende Durchschnittstemperaturen und Zunahme von Fernreisen lassen die Besorgnis wachsen, dass Wien für diese Tierart zunehmend attraktiver wird.

Eine wachsende Herausforderung

Die Tigermücke hat sich entlang der südöstlichen Hauptverkehrsrouten Wiens niedergelassen und stellt für die städtischen Gesundheitsbehörden eine neue Herausforderung dar. Um die Ausbreitung einzudämmen und mögliche Gesundheitsrisiken zu minimieren, wurde ein Netzwerk aus elf Messstellen eingerichtet, die die Mückenpopulation in der Stadt überwachen.

Früher Fund als Warnsignal

Die Erfassung einer Tigermücke im Mai – deutlich früher als in den Vorjahren – wird von Experten als Warnsignal gedeutet. „Das ist einzigartig“, so Sabine Walser vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien. Dies deutet auf eine mögliche Veränderung im Verhalten und in der Ausbreitungsdynamik dieser Spezies hin, die klassischerweise in den späteren Sommermonaten in Erscheinung tritt.

Risiko der Krankheitsübertragung

Besondere Aufmerksamkeit erfährt die Tigermücke aufgrund ihres Potenzials, Krankheiten wie das Chikungunya- oder Dengue-Fieber zu übertragen. Doch laut Experten besteht in Wien aktuell keine unmittelbare Gefahr einer Epidemie. Eine Übertragung dieser Viren würde voraussetzen, dass die Mücken sich an infizierten Menschen, die aus betroffenen Regionen zurückkehren, anstecken. „Derzeit gibt es keinen heimischen Wirt in Wien“, erklärt Walser.

Prävention im Fokus

Die wirksamste Strategie gegen die Ausbreitung der Tigermücke ist die Vermeidung von Wasseransammlungen in urbanen und privaten Bereichen, da diese als Brutstätten dienen können. Die Stadt setzt zudem auf moderne Technologien und bürgerliches Engagement: Funde der Tigermücke können über eine eigene App direkt gemeldet werden, was eine schnelle Reaktion ermöglicht.