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Ukraine-Konflikt

Trumps Statement zu Putin-Telefonat

Traditionelle russische Holzpuppen (Matrjoschka).
FOTO: EPA-EFE/MAXIM SHIPENKOV

Ein brisantes Telefonat zwischen Trump und Putin führt zu einem temporären, beschränkten Waffenstillstand im Ukraine-Konflikt. Doch umfassender Frieden bleibt aus.

Am Dienstag ereignete sich eine bedeutende Entwicklung im Ukraine-Konflikt: US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin führten ein entscheidendes Telefonat, das zu einer 30-tägigen Unterbrechung der Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur führte. Trotz dieser temporären Einigung konnte keine umfassende Waffenruhe erzielt werden, wie aus den Erklärungen beider Regierungen hervorgeht. Das Gespräch begann um 15:00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit und dauerte rund zweieinhalb Stunden.

Im Anschluss an das Telefonat verkündete das Weiße Haus, dass Trump und Putin eine „Energie- und Infrastruktur-Waffenruhe“ beschlossen hätten. Der Kreml bestätigte, dass Putin seinem Militär den Befehl erteilt habe, die Angriffe auf ukrainische Energieanlagen einzustellen, ohne jedoch einen genauen Zeitpunkt für den Beginn dieser Maßnahme zu nennen.

Putins Bereitschaft, mit den USA über eine umfassende und stabile Waffenruhe zu beraten, wurde von der russischen Regierung unterstrichen. Dabei betonte Putin, dass eine Lösung des Konflikts die Sicherheitsinteressen Russlands berücksichtigen müsse. Er forderte zudem ein Ende der Waffenhilfe für die Ukraine und die Einstellung der Weitergabe von Geheimdienstinformationen an das Land. Russland und die Ukraine planen, am Mittwoch jeweils 175 Kriegsgefangene auszutauschen.

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Trumps Posting auf Truth Social

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat nach einem Telefonat mit Russlands Präsident Wladimir Putin über Fortschritte im Friedensprozess berichtet. Laut Trump sei vereinbart worden, schnell zu arbeiten, um eine vollständige Feuerpause zu erreichen. Zudem hätten beide viele Elemente eines Friedensabkommens besprochen. Er bezeichnete das Gespräch als „sehr gut und produktiv“, wie er auf der Plattform Truth Social schrieb.

Allerdings gibt es Unterschiede zwischen Trumps Aussagen und der offiziellen Stellungnahme des Kremls. Trump sprach von einem „sofortigen Waffenstillstand für alle Energie-Anlagen und Infrastruktur“. Die russische Regierung hingegen sprach nur von einer Waffenruhe für „Energie-Infrastruktur“. Diese Abweichung könnte für Verwirrung sorgen und unterschiedliche Erwartungen an den weiteren Verhandlungsverlauf wecken.

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Reaktionen und Kontroversen

Die Reaktionen auf das Telefonat waren vielfältig. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz lobte die geplante Waffenruhe für Angriffe auf die Energieinfrastruktur als „ersten wichtigen Schritt“ in Richtung eines gerechten und dauerhaften Friedens. Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron sicherten der Ukraine weitere militärische Unterstützung zu und betonten, dass Europa die Ukraine nicht im Stich lassen werde.

Ein öffentlicher Eklat zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus sorgte für Aufsehen. Trump warf Selenskyj vor, nicht zum Frieden bereit zu sein, und forderte ein Abkommen über die Ausbeutung von Rohstoffvorkommen in der Ukraine. Infolge des Streits setzte Trump zeitweilig die Militärhilfe für die Ukraine aus.

Putins Sondergesandter Kirill Dmitrijew erklärte, dass die Welt unter Trump und Putin heute ein sicherer Ort geworden sei. Trump selbst bezeichnete das Telefonat als „gut und produktiv“ und betonte, dass er mit Putin viele Elemente eines Friedensvertrags erörtert habe.

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Weitere Verhandlungen

Beide Präsidenten einigten sich darauf, in Kontakt zu bleiben und Arbeitsgruppen zur Ausarbeitung eines Abkommens zu bilden. Die US-Regierung teilte mit, dass Verhandlungen über eine umfassende Feuerpause unverzüglich im Nahen Osten aufgenommen werden sollten. Trump hatte zuvor signalisiert, dass territoriale Zugeständnisse der Ukraine und das Überlassen des Kernkraftwerks Saporischschja Teil einer Friedensregelung sein könnten.