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IN FRAGE GESTELLT

Virologe: Impfpflicht „nicht mehr nötig“

(FOTOS: vetmeduni.ac.at, iStockphoto)

Erst seit Samstag ist die Impfpflicht offiziell in Kraft. Doch schon jetzt wird sie von Experten in Frage gestellt.

Seit Samstag dem 5. Februar ist österreichweit offiziell die Corona-Impfpflicht in Kraft. Am heutigen Montag soll die entsprechende Verordnung im Nationalrat beschlossen werden. Die Corona-Impfpflicht gilt für alle Personen ab 18 Jahren, die ihren Wohnsitz in Österreich haben, allerdings hat die Regierung auch eine Liste an Ausnahmen veröffentlicht (KOSMO berichtete).  Doch kaum ist die Impfpflicht in Kraft, wird sie von Experten bereits wieder in Frage gestellt. Laut dem Virologen Norbert Nowotny sei sie „nicht mehr nötig“.

In der ORF-Sendung „Niederösterreich heute“ erklärt der Virologe, weshalb die Impfpflicht in dieser Form nicht mehr wirklich notwendig sei: „Das Impfpflichtgesetz wurde initiiert, als wir die Delta-Welle hatten, und damals war es durchaus gerechtfertigt, weil unsere Spitäler absolut am Anschlag waren“, erklärt Nowotny. Mittlerweile sei dies laut dem Experten jedoch nicht mehr der Fall, denn durch die Omikron-Variante gäbe es einen leichteren klinischen Verlauf. Daher sei auch eine Impfpflicht in dieser Form „nicht mehr nötig“.

Stattdessen plädiert Nowotny dafür, nur Teile der Impfpflicht in Kraft zu lassen: „Die Aufklärung sollte als Teil 1, meiner Ansicht nach, bleiben. Teil 2 und 3, wo es auch um Strafen geht, sollte man auf Eis legen – und zwar für den Fall, dass im Herbst doch noch eine bösartigere Variante kommen sollte, wovon ich aber nicht ausgehe.“

Impfpflicht zu früh
Der Virologe betonte zudem, dass die Impfpflicht für ihn auch zu früh komme, man sollte noch auf weitere Impfstoffe warten. Stattdessen gehe es nun darum, „dass wir Gräben wieder zuschütten und Brücken bauen“. Nowotny ist davon überzeugt, dass dieser Schritt in der Bevölkerung nun sehr wichtig wäre.

„Ich bin der Meinung, dass wir mit der Impfpflicht noch warten sollten bis die beiden alternativen Impfstoffe von Novavax und Valneva zugelassen sind und zur Verfügung stehen, denn ich kenne sehr viele Menschen, die auf diese alternative Impfstoffe warten und man sollte diesen Menschen die Möglichkeit dazu geben“, so Nowotny gegenüber ORF Niederösterreich.