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Überblick

Von Columbine bis Erfurt: Die zehn folgenschwersten Amokläufe an Schulen

Mindestens elf Menschen starben, als ein Mann am 26. April mit seinem Auto in die Menschenmenge fuhr.
FOTO: EPA-EFE/JUSTINE BEAULIEU-POUDRIER

Von Virginia Tech bis Columbine – die verheerendsten Schulamokläufe haben Gesellschaften weltweit erschüttert und Debatten über Waffenrecht, psychische Gesundheit und Prävention ausgelöst.

Amokläufe an Schulen gehören zu den erschütterndsten Ereignissen unserer Gesellschaft. Sie verursachen nicht nur tiefgreifende Traumata bei den unmittelbar Betroffenen, sondern werfen fundamentale Fragen zu Ursachen, Präventionsmöglichkeiten und kollektiver Verantwortung auf.

Ein Überblick über die verheerendsten Schulamokläufe weltweit verdeutlicht die Dimension dieser Katastrophen und unterstreicht die Dringlichkeit präventiver Maßnahmen.

Der Amoklauf an der Virginia Tech Universität in Blacksburg im US-Bundesstaat Virginia forderte 2007 mit 32 Toten und 29 Verletzten die meisten Opfer bei einem Angriff auf eine Bildungseinrichtung weltweit. Der Täter, selbst Student der Universität, beendete sein Leben nach dem Massaker.

In der Sandy Hook Elementary School in Newtown in den USA tötete ein 20-Jähriger am 14. Dezember 2012 insgesamt 20 Kinder und sechs Erwachsene, nachdem er zuvor seine Mutter umgebracht hatte. Diese Tragödie entfachte international Diskussionen über Waffenrecht und psychische Gesundheitsversorgung.

Im schottischen Dunblane erschoss ein Mann 16 Kinder und eine Lehrperson, bevor er Suizid beging. Dieser Vorfall führte zur Einführung eines der restriktivsten Waffengesetze in Europa.

Europäische Fälle

Am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt kamen 2002 durch die Tat eines früheren Schülers 16 Menschen ums Leben, vorwiegend Lehrkräfte. Deutschland reagierte auf dieses traumatische Ereignis mit einer Verschärfung der Waffengesetzgebung.

Der Amoklauf an der Columbine High School in Colorado erlangte 1999 weltweite Bekanntheit. Zwei Schüler töteten zwölf Mitschüler sowie einen Lehrer und nahmen sich anschließend das Leben. Dieser Fall prägte nachhaltig die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Themen wie Mobbing, Gewalt und Medieneinfluss.

In einer Grundschule im brasilianischen Stadtteil Realengo tötete 2011 ein ehemaliger Schüler zwölf Kinder und verletzte zahlreiche weitere, bevor er sich selbst das Leben nahm.

An der Red Lake Senior High School in Minnesota erschoss 2005 ein 16-jähriger Schüler neun Personen, darunter Mitschüler, Lehrpersonal und Familienmitglieder. Auch dieser Täter beendete sein Leben selbst.

Internationale Tragödien

Im finnischen Tuusula tötete 2007 ein 18-jähriger Schüler der Jokela School acht Menschen und verletzte mehrere weitere Personen, bevor er Suizid beging.

In der Ikeda-Grundschule in Osaka, Japan, erstach ein Mann 2001 acht Kinder und fügte 15 weiteren Personen Verletzungen zu. Japan reagierte mit einer Neuausrichtung seiner Sicherheitskonzepte für Schulgebäude.

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Der Anschlag auf der norwegischen Insel Utoya 2011, bei dem 69 überwiegend jugendliche Menschen starben, wird trotz des Kontexts eines Sommercamps zu den schwersten Angriffen auf eine Bildungseinrichtung gezählt.

Jeder dieser Amokläufe hat Familien, Gemeinschaften und ganze Nationen erschüttert. Ungeachtet der unterschiedlichen gesellschaftlichen, kulturellen und rechtlichen Rahmenbedingungen verdeutlichen sie die Notwendigkeit von Prävention, frühzeitiger Intervention und offener Auseinandersetzung mit psychischen Erkrankungen und Gewalt.