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10 MIO. EHESCHLIESSUNGEN

Wegen Corona-Pandemie: Drastischer Anstieg von Kinderehen weltweit

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(FOTO: iStock)

Die ökonomischen Auswirkungen der Corona-Pandemie führen zu einem deutlichen Anstieg von Kinderehen – so die Hilfsorganisation „Jugend Eine Welt“.

Kinderehen gelten dem Gesetz nach als eine Form von Gewalt, denn die Opfer können sich aufgrund ihres Alters nicht wehren. Der Hintergrund ist Armut in den Randschichten der Gesellschaft, die zu einem Mangel an Bildung und blinder Befolgung von Traditionen führt. Laut der Hilfsorganisation „Jugend Eine Welt“ lassen sich diese „fragwürden Traditionen nicht ausrotten“ – trotz gesetzlicher Verbote und Aufklärungskampagnen. Besonders in Zeiten der Corona-Pandemie haben Kinderehen weltweit drastisch zugenommen.

Vor allem Familien in Indien seien nun wieder schnell bereit, ein Mädchen „bereits im Kindesalter aus verschiedenen Gründen zu verheiraten“, schreibt die Hilfsorganisation „Jugend Eine Welt“. Der Grund: Zum einen würden Mädchen oft als Last für die Familie empfunden werden. Durch die Heirat der Töchter würde die Erziehungsverantwortung, Lebenserhaltungskosten und Kosten für Ausbildung schon früh abgegeben werden.

Andererseits falle auch „die Angst vor der Scham, dass das Mädchen selbst eine romantische Beziehungen eingehen könnte und ‚durchbrennt‘“ durch eine Verheiratung im Kindesalter weg. Doch viele Frauen leiden lebenslang unter der frühen Eheschließung, insbesondere, weil sie damit meist auch ihren Schulbesuch vorzeitig abbrechen müssen. Zudem seien sie vermehrt häuslicher Gewalt ausgesetzt.

Die Verheiratung der oft sehr jungen Töchter passiert vor allem in Familien, die unter Armut leiden. Sie dient oftmals als ein Mittel, um die Zahl der im eigenen Haushalt zu ernährenden Personen zu reduzieren. Vor allem in Indien seien viele Familien derzeit – aufgrund der ökonomischen Auswirkungen der Corona-Pandemie – schnell bereit, ein Mädchen „bereits im Kindesalter aus verschiedenen Gründen zu verheiraten“, schilderte Joy Nedumparambil, Direktor der Jugend-Eine Welt-Partnerorganisation BREADS gegenüber der KronenZeitung.

Zehn Millionen Kinderehen bis Ende des Jahrzehnts
Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF warnte kürzlich, dass eine Errungenschaft des letzten Jahrzehnts – die Verhinderung von 25 Millionen Kinderehen – durch Corona ernsthaft bedroht sei. Zehn Millionen zusätzliche Kinderehen könnten bis zum Ende des Jahrzehnts geschlossen werden.

Auch KOSMO berichtete in den vergangenen Jahren bereits mehrfach von Zwangsheiraten und Kindereheschließungen in der Balkan-Community. Und auch in Österreich wurde im Jahr 2020 fast monatlich eine Zwangsehe angezeigt. Behörden vermuteten jedoch, dass die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher sei.

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Quellen und Links: