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Verzögerung

Wien erhält neue Event-Arena für über 350 Millionen Euro

(Foto: www.wien.gv.at)

Seit langer Zeit arbeiten die Stadt Wien und die Wien Holding auf das Ziel hin, eine neue Multifunktionshalle für Konzerte, Shows, Unterhaltungsveranstaltungen und Sportereignisse auf die Beine zu stellen.

Mit der Wiener Stadthalle, die bereits einige Jahre auf dem Buckel hat, braucht es, laut Ansichten der Wien Holding, ein modernes Update. Die Standortwahl für dieses ambitionierte Projekt fiel im Jahr 2019 auf Neu Marx. Nun gibt es Verzögerungen bei der Realisierung der neuen Eventarena.

Holding-Arena

Die bestehende Wiener Stadthalle, die inzwischen in die Jahre gekommen ist, soll ersetzt werden. Diese soll bei Konzerten und anderen Großveranstaltungen bis zu 20.000 Besucher beherbergen. Die neu geplante Mehrzweckhalle, die in Neu Marx auf einem Grundstück an der Südosttangente (A23) gebaut werden soll, steht bereits seit einiger Zeit in den Startlöchern. Die Stadt Wien sieht darin die Möglichkeit, internationale Headliner und Sport-Großveranstaltungen zurück in die Hauptstadt zu holen. Dies würde einen indirekten Nutzen für die Wirtschaft und den Tourismus der Stadt bedeuten. Die spezifischen Einzelheiten der modernen Eventarena, die ihren Nutzern viele Möglichkeiten bieten soll, sind jedoch noch unklar.

Wettbewerb um Architektur

Einem wettbewerblichen Architekturprozess, der 2020 seinen Abschluss fand, folgte eine Phase der Projektoptimierung und -konsolidierung im darauffolgenden Jahr 2021. Beginnend mit dem 31. Jänner 2022 machten sich die Stadt Wien und die Wien Holding auf die Suche nach einem strategischen Partner, der in den Bereichen Planung, Realisierung, Betrieb und Finanzierung des Großprojekts unterstützen sollte.

Letztendlich hat die OVG Bristol mit Hauptsitz in London, Großbritannien, das Rennen gemacht. Sie ist ein Tochterunternehmen der Oak View Group aus den USA, die als globaler Marktführer in der Entwicklung von Entertainment- und Sportstätten gilt.

OVG Bristol hat im Rahmen des Ausschreibungsprozesses ein Projekt vorgelegt, das den Bau einer Veranstaltungsarena mit einer Kapazität für mindestens 20.000 Besucher vorsieht. Das Gesamtbudget für die Errichtung der Arena wird von OVG Bristol auf 384 Millionen Euro geschätzt. Mit dem Baubeginn, der für das Jahr 2025 anvisiert ist, soll das OVG-Projekt bis spätestens Ende 2029 fertiggestellt sein.

„Die Finanzierung der Arena wird zum größten Teil von der OVG übernommen. Jener Betrag, mit dem sich die Stadt Wien an der Errichtung beteiligen wird, liegt auf Basis des Letztangebotes im zweistelligen Millionenbereich“, berichtet die Wien Holding. Informationen von „Heute“ zufolge wird die Stadt etwa 50 Millionen Euro zum Projekt beisteuern.

Die Verträge noch nicht unterzeichnet

Aber es gibt einen Haken: Die Verträge sind noch nicht unterzeichnet. Der zweitplatzierte Bieter, mutmaßlich das deutsche Unternehmen Eventim, hat gegen das Vergabeverfahren Berufung eingelegt, mit zwei Anträgen auf Nachprüfung und Untersagung des Vertragsabschlusses beim Verwaltungsgericht Wien. Gerüchten zufolge hätten die Baukosten für den Eventim-Plan über 700 Millionen Euro betragen, wobei die Stadt fast die Hälfte davon hätte tragen müssen.

Aus dem Rathaus verlautet, dass das Konzept des nun auserkorenen Gewinners alle Anforderungen in den Bereichen Sicherheit und Klimaschutz erfüllt. Die weit kostengünstigere Realisierung im Vergleich mit Eventim würde sich vor allem durch eine kompaktere Bauweise und eine geringere Bebauungsfläche, aktuell geplant sind etwa 64.000 Quadratmeter, ergeben. Im Vergleich dazu hätte das Konzept des Zweitplatzierten eine Bebauung einer Fläche von rund 90.000 Quadratmetern vorgesehen.