Die Wiener Grünen werfen der Stadt Wien vor, trotz Verbot Streusalz auf sensiblen Flächen zu nutzen. Sie fordern strengere Kontrollen, da das Salz Bäume schädigt und die Umwelt belastet.
Die Wiener Grünen erheben schwerwiegende Vorwürfe gegen die Stadt Wien: Trotz bestehender Verordnungen soll Salz auch an Orten eingesetzt werden, an denen es ausdrücklich verboten ist, etwa in der Nähe von Bäumen und auf unversiegelten Flächen. Diese Belege ergaben sich aus Proben, die an verschiedenen Stellen entnommen und in Labors untersucht wurden. Die Partei fordert nun strengere Kontrollen und ein Überdenken der aktuellen Winterdienstregelungen.
Schädliche Auswirkungen
Obwohl Salz im Winter oft aus Gründen der Verkehrssicherheit verwendet wird, kritisieren die Grünen seinen Einsatz auf sensiblen Flächen. Das Salz schädigt die örtliche Vegetation erheblich und gefährdet somit die Bäume in urbanen Habitaten. Es ist gerade jene Nutzung, die laut Winterdienstverordnung untersagt ist, speziell wo es keine baulichen Barrieren zur Abgrenzung gibt.
Die Stadt Wien schiebt die Verantwortung für Übertritte des Verbots oft auf private Winterdienstleister. Doch die Grünen brachten durch ihre Untersuchungen ans Licht, dass auch staatliche Stellen unrechtmäßig Salz streuen und so Flora und Fauna gefährden.
Yppenplatz und Rathauspark
Im vorangegangenen Winter wurden speziell am Yppenplatz und im Rathauspark Proben gesammelt. Bereiche, die von der Stadt selbst betreut werden. Labortests dieser Proben ergaben signifikante Salzbelastungen, die gegen die bestehenden Vorschriften verstoßen.
Bäume können durch die erhöhte Salzkonzentration weniger Wasser aufnehmen, was sie austrocknet und ihren Überlebenskampf verschärft. Auch Hunde können unter den Folgen von Hautreizungen und Verletzungen an den Pfoten leiden, die durch den Kontakt mit dem Salz entstehen.
Streusalzverbot
Die Grünen verlangen, dass die Stadt Wien das bestehende Streusalzverbot strikt befolgt und sicherstellt, dass auch von ihr beauftragte Dienstleister dies ebenso tun. Zudem sollte auf Gehsteigen und Radwegen vorrangig mit salzfreien, abstumpfenden Mitteln gearbeitet werden. Ein spezieller Stufenplan für den Winterdienst soll ebenfalls angestrebt werden.
Huem Otero García, die Umweltsprecherin der Grünen, äußerte sich eindringlich: „Die geltende Winterdienstverordnung in Wien schützt unsere Bäume nicht ausreichend. Vor allem in Hinblick darauf, dass wir zum Schutz vor der Sommerhitze immer mehr Bäume brauchen, fordern wir einen Stufenplan für den Winterdienst. Die Stadt kann es sich nicht leisten, dermaßen sorglos mit den Bäumen in unserer Stadt umzugehen.“
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