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WILDE VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN

Xavier Naidoo zu Anhängern: „Packt euer Handy in Alufolie ein“

(FOTO: Facebook/@XavierNaidoo, iStockphoto)

Der Sänger, der wiederholt mit Verschwörungstheorien auffällig wird, hat einmal mehr einen absurden Tipp für seine Anhänger: Alufolie! Damit soll die Einreise zu einer Demo am 29. August in Berlin sichergestellt werden.

Sänger Xavier Naidoo schwört seine Anhänger bereits auf die nächste Großdemo in Berlin gegen die Corona-Politik der deutschen Bundesregierung ein, die am 29. August stattfinden soll. Offenbar hat der bekannte Entertainer aber Angst, dass Demonstranten die Anreise nach Berlin unmöglich gemacht werden könnte. Er rät seinen Anhängern daher ihr Smartphone in Alufolie einpacken beziehungsweise in eine Blechdose stecken. Zu dieser Maßnahme soll gegriffen werden, um von der Einreise nicht abgehalten zu werden, da angeblich „von Sendemast zu Sendemast die Signale erfasst werden“.

„Handy ausschalten genügt nicht“
Derzeit kursiert auf Twitter ein Screenshot von Naidoos Nachricht, wonach er damit die Ortung von Handys über Sendemasten verhindern will. Da die Polizei Signale von Sendemast zu Sendemast erfassen könne, drohe die Autobahn für anreisende Demo-Teilnehmer gesperrt zu werden. Das sei schon bei der ersten Demo passiert, fantasiert Naidoo mit einem Hinweis auf angebliche 500.000 Demonstranten, die am 1. August dadurch angeblich nicht oder zu spät angereist seien.

Bei besagtem Protest in Berlin entfachte ein Streit zur Teilnehmerzahl. Organisatoren und diverse Facebook-Gruppen, darunter zahlreiche mit rechtsradikalen und Verschwörungsinhalten, verbreiteten nach der Demo Berichte von 1,3 Millionen Teilnehmern inklusive einiger falscher Fotos von anderen Demonstrationen. Die Polizei und Augenzeugen sprechen hingegen von tatsächlich nur 20.000 Besucher. Mehr Andrang wurde aber laut Naidoo von der Regierung verhindert.

Daher sein Appell für die kommende Demo: „Handy nur ausschalten reicht nicht! Alufolie ist wichtig! Oder eine gute Blechdose. Vorher testen!“ Das Handy solle zudem bereits 100 Kilometer vor Berlin in Alufolie gepackt werden, um das Signal früh genug zu kappen und so ein Einschreiten der Polizei verhindern zu können.

Xavier Naidoo bedient mit der Verbreitung des Postings mehrere Thesen. Einerseits soll eine Totalüberwachung der Bürger stattfinden, andererseits sollen Kritiker mundtot gemacht werden. Sein Smartphone in Alufolie einzupacken, dürfte als Maßnahme gegen Tracking nun nicht gerade die optimale Lösung sein. Bei dem 48-jährigen Deutschen dürften Fakten ohnehin keine allzu große Rolle spielen. Immer wieder verbreitet der deutsche Popstar auf seinem Telegram-Kanal wilde Thesen. Fast 90.000 User folgen ihm dort.

Telegram hat sich in den vergangenen Monaten zur Herberge von Rechtsextremen und Verschwörungstheoretikern entwickelt. Sie können ihre Nachrichten dort ungestört verbreiten. Bis zu 200.000 User können einer Gruppe teilnehmen, Inhalte werden nur selten gelöscht. Die Entwickler sollen sich außerdem in Dubai befinden, was eine strafrechtliche Verfolgung erschwert.