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Rehkitzrettung

62 Rehkitze von ehrenamtlichen Helfern gerettet

(FOTO: iStock/Anagramm)
(FOTO: iStock/Anagramm)

Jährlich fallen in Österreich bis zu 25.000 Rehkitze den Mähwerken zum Opfer, da die erste Mähzeit mit der Setzzeit der Rehe zusammenfällt. Die Gemeinden Goldegg und St. Veit planen im kommenden Jahr mit ehrenamtlichen Teams und Drohnentechnologie dieser Tragödie entgegenzuwirken.

Die verheerenden Auswirkungen der Mähzeit (Mahd) auf die Rehpopulation Österreichs wurden durch Schätzungen der Jägerschaft offengelegt. Trotzdem ist das Bewusstsein für das Problem bei den Landwirten noch gering, da die kleinen, gepunkteten Rehkitze sich zur Sicherheit im hohen Gras verbergen und damit für den menschlichen Blick nahezu unsichtbar werden.

Bewährtes Konzept

Die Initiative der Gemeinden Goldegg und St. Veit, die Mahd sicherer für die Rehkitze zu machen, folgt einem bereits bewährten Konzept. „Wir haben erfreulicherweise heuer verstärkt mit zwei Teams arbeiten können“, berichtet Irmgard Wimmer, Obfrau der ehrenamtlichen Rehkitzrettung im Pongau, die seit vier Jahren erfolgreich in den Gemeinden Werfen, Pfarrwerfen und Werfenweng operiert. Mit Drohnen und Wärmebildkameras wurden dort 62 Kitze aufgespürt und gerettet.

„Mit uns war eine Gruppe engagierter Goldegger unterwegs. Die Familien Trampitsch und Wiesauer wollen im kommenden Jahr eine Rehkitzrettung in Goldegg und St. Veit aufbauen“, verkündet Wimmer. Dabei ist das Engagement der Gemeinschaft entscheidend. „Wir haben eine 13-Jährige im Bergeteam. Die Eltern sind fast überrascht, dass sie so engagiert und frühmorgens mit dabei ist.“

Drohne

Sobald eine Drohne ein Kitz lokalisiert hat, wird es vorsichtig an den Feldrand gebracht und dort mit Ästen überdeckt. „Es ist es auch äußerst wichtig, die Kitze mit viel Gras in den Händen hochzuheben, damit sie keinen menschlichen Geruch aufnehmen. Sonst würden sie vom Muttertier verstoßen oder von Fressfeinden entdeckt. Zumeist bleiben die Kitze dort und rufen instinktiv nach der Geiß“, erläutert Wimmer das Vorgehen.

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Die Rettungsaktionen sind jedoch nur dann erfolgreich, wenn sie gut getimt sind. Die Infrarotkamera der Drohne zeigt besonders gut vor Sonnenaufgang an.“ Und schließlich ist die Kooperation aller Beteiligten entscheidend für den Erfolg: „Die Absprache und Zusammenarbeit mit ihnen ist enorm wichtig“, betont Wimmer in Bezug auf die Landwirte und Jäger.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.