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Tragödie

Hund hat serbischen Pass und wird getötet

(FOTO: iStock/ K_Thalhofer)

Nada Bosanac, eine 69-jährige Frau aus Stockholm, erlebte schmerzliche Überraschungen nach einem Heimaturlaub in Serbien. Gemeinsam mit ihren zwei Hunden, Leksi und Lora, hatte sie die Reise unternommen. Es war nicht ihre erste Reise mit den Hunden – doch diese sollte eine tragische Wendung nehmen. Lora, die mit Welpen trächtig war, brachte ihren Nachwuchs während der Fährfahrt von Gdansk in Polen nach Nynäshamn in Schweden zur Welt.

„Ich war schockiert. Die Welpen kamen früher als ich erwartet hatte“, erzählt Bosanac. Die größte Überraschung wartete jedoch noch auf sie: Bei der Ankunft im schwedischen Hafen wurden die Hunde vom Zoll aufgrund fehlender Dokumente festgehalten. „Sie haben serbische Pässe, aber ich bin mit ihnen schon mehrmals gereist und es gab nie Probleme. Niemand hat etwas gesagt“, erklärt sie.

Nach dem unglücklichen Wiedereintritt in Schweden, entschied die Landwirtschaftsbehörde, dass Lora und ihre Welpen eingeschläfert werden mussten. Bosanac erinnert sich an die schmerzhafte Erfahrung: „Lora war so glücklich und stolz auf ihre Welpen, aber dann bekam sie die Injektion. Der Tierarzt sagte mir, ich solle die Welpen auf den Boden legen, aber ich wollte, dass sie ein letztes Mal bei ihrer Mutter sind.“

Die Tragödie endete nicht dort. Leksi wurde ebenfalls eingeschläfert, obwohl er hätte gerettet werden können. Doch es gab an jenem Tag keine Fähre mehr zurück nach Polen. „Er bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Aber ich nahm ihn spazieren und gab ihm Würstchen. Er leckte meine Tränen und ich küsste ihn, bevor er die Injektion bekam“, erzählt Bosanac.

Erik Ringstrem von der schwedischen Landwirtschaftsbehörde erklärte, dass es die Verantwortung des Besitzers sei, die notwendige Dokumentation für ihre Hunde zu haben. Für Serbien und einige andere Länder gelten sehr strenge Regeln…Es gibt einige Länder, die in der gleichen Kategorie sind – einschließlich der Türkei und des Iran – in denen es keine gute Kontrolle des Tollwutzustands gibt. Dann muss das Tier einen speziellen Test durchlaufen“, sagte er.

Bosanac beharrt allerdings darauf, dass sie alles richtig gemacht hat. „Ich habe gesagt, dass sie bei Agria in Schweden registriert und versichert sind. Ich habe mein Leben darauf verwettet, dass sie gegen Tollwut geimpft sind und dass alles in Ordnung ist, nur dass sie serbische und keine schwedischen Pässe haben.“

Für Ringstrem sind die Regeln jedoch klar: „Es reicht nicht aus, ein Tier zu impfen und dann zu sagen, dass es sicher ist. Dabei geht es um den Schutz von Tieren und Menschen in Schweden vor Tollwut. Das ist eine unheilbare Krankheit.“

Mittlerweile bleibt Bosanac nur der schmerzhafte Verlust ihrer geliebten Hunde. „Das war meine einzige Freude. Sie haben mir das genommen. Ich will nicht mehr leben. Ich weine seit drei Tagen. Mein Herz ist gebrochen. Sie waren wie meine Kinder für mich“, erzählt sie mit gebrochener Stimme.