Am kommenden Montag beginnt in Wien der Prozess gegen Ebdullah A., einen 27-jährigen afghanischen Flüchtling, dem die brutale Ermordung von drei Sexarbeiterinnen vorgeworfen wird.
Das regelrechte Blutbad ereignete sich am 23. Februar in einem Bordell in Wien-Brigittenau und erschütterte die Öffentlichkeit. Der Angeklagte behauptet, eine göttliche Botschaft fehlinterpretiert zu haben.
Tathergang und Ermittlungen
Nach Angaben der Ermittler soll der Beschuldigte die drei chinesischen Frauen im Bordell mit einem Küchenmesser attackiert haben. Die Opfer, darunter auch die Betreiberin des Hauses, wurden bei dem Angriff so schwer entstellt, dass ihre Identifikation erst zwei Tage später möglich war. Eine vierte Frau überlebte, indem sie sich in einem Zimmer verbarrikadierte. Gerichtsgutachter Peter Hofmann hat bei Ebdullah A. paranoide Schizophrenie diagnostiziert und erklärt, dass seine Zurechnungsfähigkeit während der Tat beeinträchtigt war.
Psychische Verfassung des Angeklagten
Nach seiner Festnahme sorgte Ebdullah A. mit seinen Aussagen für Aufsehen. Er bezeichnete die Opfer als „Hexen“ und Verbündete von Satan. Sich selbst sah er als „Sittenwächter“ weswegen er als „guter Moslem Dschihad betreiben“ müsste: „Eine innere Stimme befahl mir loszugehen und Rache zu nehmen.“
Mittlerweile zeigt er Reue: „Ich habe einen Wink Gottes falsch interpretiert.“ Vor der Tat kam es zu einem Zwischenfall in einer Moschee: „Allah hat den Imam dazu gebracht, mich unabsichtlich in die Moschee einzusperren, um mich von der Tat abzuhalten.“ Doch der Verdächtige kletterte aus dem Fenster.
Philipp Springer, der Verteidiger des Angeklagten, gibt an, dass sich der Zustand seines Mandanten dank medikamentöser Behandlung verbessert habe. Ebdullah A. gilt nun als weniger gefährlich und nimmt an Aktivitäten mit anderen Insassen teil. Dennoch bleiben viele Fragen offen, und für die Hinterbliebenen der Opfer ist dies nur ein schwacher Trost. Bis zum Urteil gilt die Unschuldsvermutung.
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