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GROSSE VERMIETER

AK-Forderung: Befristete Mietverträge sollen abgeschafft werden

MIETVERTRAG
(FOTO: iStock/gopixa)

Die Mietpreise in Österreich sind ein immer wichtiger werdendes Thema für Bürger und Politik. Die Arbeiterkammer hat nun vor weiteren Mietsteigerungen gewarnt und will die Praxis befristeter Mietverträge durch große Vermieter abschaffen. Laut Mikrozensus-Daten ist fast die Hälfte aller Mietverträge in Österreich befristet, was zu durchschnittlich 130 Euro höheren Monatsmieten im Vergleich zu unbefristeten Verträgen führt. Die AK fordert jetzt politische Maßnahmen, um eine stabile und bezahlbare Wohnsituation für alle Bürger zu gewährleisten.

In Österreich wohnen rund 700.000 Menschen in befristet vermieteten Wohnungen, wobei die Dauer der Verträge im Durchschnitt auf vier Jahre begrenzt ist. „Letztlich kann jede Vertragsverlängerung oder jeder Mieterwechsel nach einem Vertragsablauf von Vermietern genutzt werden, um den Mietzins zu erhöhen“,gibt AK-Kommunal- und Wohn-Fachmann Thomas Ritt als Kritik an.

Die AK berechnet, dass eine Erhöhung von 30 Euro pro Monat bei einer Vertragsverlängerung, aufgrund der gegebenen befristeten Hauptmietzinsen, einem fünfprozentigen Aufschlag entsprechen würde.

Außertourliche Mietzinserhöhungen belaufen sich auf über 31 Millionen Euro. Das bedeutet für einen Haushalt höhere Mietkosten von 360 Euro pro Jahr. Mit einer durchschnittlichen Befristungsdauer von vier Jahren steht jedes Jahr bei einem von vier Verträgen eine Verlängerung oder Neuvermietung an. Daraus resultieren insgesamt jährliche außertourliche Mietzinserhöhungen von mehr als 31 Millionen Euro.

„Befristungen machen Wohnen unsicher und in jedem Fall teurer und verschärfen eine langfristige Lebensplanung“, gibt Ritt als Kritik an. „Bei Haushalten mit Kindern hängen auch Kindergarten- und/oder Schulplätze an der unsicheren Wohnadresse. Bei einer Verlängerung ist man Vermieterinnen und Vermietern hinsichtlich möglicher Mieterhöhungen de facto ausgeliefert – Mieterinnen und Mieter sind erpressbar. Auch eine neue Wohnung zu suchen ist nicht selten ein Spießrutenlauf. Zudem muss man mit Umzugs- und Kautionskosten rechnen.“, setzt sie fort.