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Cyber Trading Fraud

Anlagebetrug: 21-Jähriger wird um mehrere Tausend Euro gebracht

Symbolbild. iStock/Tero Vesalainen
Symbolbild. iStock/Tero Vesalainen

Momentan sind viele Betrüger in Wien unterwegs. Egal ob sie sich als falsche Polizisten ausgeben oder Anlagenbetrug begehen – sie finden immer neu Wege, um ihren Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Über einen Nachrichtendienst wurde der 21-jährige Grazer kontaktiert. Er solle sich eine Webseite anschauen, auf der man lukrative Investitionsgeschäfte tätigen könne.

Den Anweisen auf der Webseite zufolge, musste er einen bestimmten Betrag überweisen. Was er dann auch tat. Zwischen Mitte Juni bis Ende Juli hat der junge Mann mehrere Tausend Euro an die Betrüger überwiesen. Auf der Homepage der Betrüger scheinet dem Grazer ein fiktiver Betrag auf, auf den er allerdings keinen Zugriff hatte.

Er wendete sich an den Kundensupport der Webseite, woraufhin ihm mittgeteilt wurde, dass er erneut mehrere Tausend Euro überweisen müsse, um Zugriff auf das Geld zu erhalten. Der 21-Jährige ging dieser Aufforderung nicht nach und erstattete Anzeige.

Cyber Trading Fraud

Die Art der Betrugsmasche wird Cyber Trading Fraud genannt. Dabei werden die Opfer zu Geldzahlungen für vermeintlich lukrative Investitionsgeschäfte verleitet. In Kontakt kommen die Betrüger mit den Opfern mittels Internet-Werbeanzeigen, sozialen Netzwerken, Anrufen aus eigens geschaffenen Call-Centern oder Massenmails.

Die Plattformen sind oft professionell gestaltet und täuschen anfangs hohe Gewinne vor, um die Opfer zu weiteren Zahlungen zu verleiten. Das bezahlte Geld wird nicht angelegt, sondern verschwindet im kriminellen Netzwerk.

Präventionstipps der Polizei

• Das schnelle Geld und hohe Gewinnchancen gibt es auch im Internet nicht. Wenn Ihnen etwas „zu schön scheint, um wahr zu sein“, ist es höchstwahrscheinlich ein Betrug.

• Recherchieren Sie im Internet, ob es Warnungen oder Beschwerden zu diesen Plattformen oder Gesellschaften gibt, z.B.: Watchlist Internet, Suchmaschinen-Ergebnisseiten.

• Vergewissern Sie sich, dass im Falle von Trading- oder Handelsplattformen eine entsprechende Konzession der Finanzmarktaufsicht (FMA) besteht und prüfen Sie, ob bereits eine Warnung der FMA zu dieser Plattform oder den Betreibergesellschaften vorliegt. Hinweise und Anfragemöglichkeiten finden sie unter www.fma.gv.at

• Schauen Sie sich die Trading Plattform genau an: Ist ein Impressum angegeben? Ist ein Verantwortlicher telefonisch erreichbar? Nimmt man sich Zeit, Ihnen das Geschäftsmodell zu erklären? Wenn diese Punkte nicht zutreffen, lassen Sie die Finger von dem Geschäft.

• Lesen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, kurz AGBs. Sind diese schlüssig und seriös?

• Wenn Sie nach der ersten Einzahlung sofort kontaktiert werden und nachdrücklich mehr Geld verlangt wird, zahlen Sie keinesfalls weitere Summen.

• Kreditkartenzahlungen sind teilweise bis zu drei Wochen stornierbar und die Zahlungen können rückgefordert werden.

• Wenn Sie bereits einen Schaden erlitten haben, erstatten Sie auf jeden Fall eine Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle. Sie brauchen sich nicht zu schämen – Ihre Mitarbeit kann für Ermittlungstätigkeiten hilfreich sein. Melden Sie den Sachverhalt auch der FMA.

Quelle: LPD Steiermark