In Wien haben Kinder- und Jugendbanden Apotheken als neue Einbruchziele entdeckt. Die Polizei ermittelt intensiv, um die Täter zu fassen.
In Wien haben Kinder- und Jugendbanden Apotheken als neue Ziele für ihre Einbrüche auserkoren, wobei sie sich hauptsächlich auf das Bargeld in den Kassen konzentrieren. Dies hat sowohl die Apothekerkammer als auch die Polizei alarmiert. In einem Schreiben hat die Apothekerkammer ihre Mitglieder über die Bedrohung informiert, während die Polizei in engem Kontakt mit den Apotheken steht, um die Situation zu überwachen.
Laut Polizeisprecherin Michaela Rossmann, die sich gegenüber der APA äußerte, ist nun auch das Landeskriminalamt in die Ermittlungen eingebunden. Seit dem 16. März wurden bereits 21 Einbrüche in Apotheken registriert, die sich vor allem auf die Bezirke Meidling, Hietzing, Ottakring und Liesing konzentrieren. Die Täter sind meist minderjährige Jugendliche, die bislang keine Medikamente gestohlen haben. Ein Grund für die Häufung der Einbrüche könnte laut APA darin liegen, dass die Täter inzwischen wissen, wie man automatische Schiebetüren aufbrechen kann.
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Sicherheitsmaßnahmen
Die Interessensvertretung der Apotheker rät dazu, die Kassen am Abend komplett zu leeren und offen zu lassen, um den Tätern zu zeigen, dass kein Geld zu holen ist. „Der Sachschaden übersteigt naturgemäß die erbeutete Bargeldsumme“, heißt es in einem Brief der Kammer, zitiert von der APA. Die Polizei schätzt, dass die Jugendbande in Wien etwa 60 bis 70 Mitglieder umfasst, von denen 20 bis 30 in den betroffenen Bezirken aktiv sind. Die Täter sind oft maskiert, aber nicht immer, und es gibt bereits einige Verdächtige.
Seit Herbst 2023 bis Anfang Dezember 2024 soll die Bande etwa 1.200 Straftaten, hauptsächlich Einbrüche in Autos und Geschäfte, begangen haben, wobei auch die Apothekeneinbrüche dazugezählt werden könnten.
Geplante Maßnahmen
Um die Einbrüche zu bekämpfen, wird über eine verstärkte Polizeipräsenz in den Nachtstunden nachgedacht. Die Apothekerkammer betont die Wichtigkeit der Sicherheit der Mitarbeiter während der Bereitschaftsdienste. Zudem steht sie in Kontakt mit Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).
Ein Treffen zwischen den Vertretern der Wiener Apotheker und dem Landespolizeipräsidenten Gerhard Pürstl ist geplant, um die nächsten Schritte zu besprechen.
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