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Arbeitskräftemangel

Arbeitskräftemangel in Österreich: Wirtschaft bedroht

(FOTO: AMS/Pressefotos)

Eine kürzlich veröffentlichte Studie des NEOS Lab, dem wissenschaftlichen Arm der österreichischen Partei NEOS, unterstreicht die prekäre Situation der heimischen Arbeitsmarktsituation: Mit 5,4 Prozent unbesetzter Arbeitsstellen führt Österreich das Negativranking innerhalb der Europäischen Union an. Kein anderes Mitgliedsland leidet stärker unter dem Mangel an Arbeitskräften, wie die Untersuchung eindrücklich zeigt.

Aktuell sind etwa 113.000 Arbeitsplätze beim österreichischen Arbeitsmarktservice (AMS) unbesetzt. Zwar stellt dies einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dar, doch angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung bleibt der Wert alarmierend hoch. Die Studie des Neos Lab basiert auf Schätzungen des statistischen Organs Eurostat und verdeutlicht die Dringlichkeit, Maßnahmen zur Behebung des Arbeitskräftemangels zu ergreifen.

In der Rangliste der EU-Länder mit dem größten Arbeitskräftemangel folgen Belgien und die Tschechische Republik auf Platz zwei und drei. Die niedrigsten Quoten offener Stellen verzeichnen hingegen Spanien, Bulgarien und die Slowakei.

Besonders betroffen von der problematischen Lage sind Unternehmen in Niederösterreich, Oberösterreich und im Westen des Landes. Sie haben Schwierigkeiten, geeignete Mitarbeiter in den Bereichen Pflege, Bildung und Gastronomie zu finden.

Gerald Loacker, der NEOS-Sprecher für Wirtschafts- und Sozialfragen, bezeichnet Österreich als „Land des Arbeitskräftemangels“. Die Gründe dafür sind vielschichtig und reichen von einer hohen Teilzeitarbeitsquote bis hin zum demografischen Wandel. So arbeiten etwa 1,3 Millionen Menschen in Österreich weniger als 40 Stunden pro Woche und viele Angehörige der Babyboomer-Generation treten nun in den Ruhestand.

Dieser Mangel an Arbeitskräften hat jedoch weitreichende negative Konsequenzen. Nicht nur die Qualität der angebotenen Dienstleistungen leidet darunter, sondern auch die Wirtschaft wird in Mitleidenschaft gezogen. Um Österreichs Arbeitsmarkt wieder in Schwung zu bringen, bedarf es einer umfassenden Strategie, die sowohl die Bedürfnisse der Arbeitnehmer als auch die der Arbeitgeber berücksichtigt.