Der Migranten Wirtschaftsbeitrag Wien beeindruckt mit klaren Zahlen: 43,4 Prozent der Beschäftigten haben Migrationshintergrund und erwirtschaften 35 Prozent der Wertschöpfung der Bundeshauptstadt.
Personen mit Migrationshintergrund leisten einen erheblichen Beitrag zur Wiener Wirtschaft, wie aktuelle Zahlen des Wirtschaftsforschungsinstitutes (Wifo) belegen. Sie stellen 43,4 Prozent der unselbständig Beschäftigten und 40,5 Prozent der Selbständigen in der Bundeshauptstadt. Ihr wirtschaftlicher Fußabdruck ist beachtlich: 33,5 Prozent der gesamten Lohnsumme sowie schätzungsweise 35 Prozent der Wertschöpfung in Wien gehen auf ihr Konto.
Besonders dominant ist die Präsenz von Arbeitnehmern mit Migrationshintergrund in bestimmten Schlüsselbranchen. Die Daten aus den Jahren 2020/21 zeigen, dass im Baugewerbe rund 58 Prozent und im Tourismussektor sogar 72 Prozent der unselbständig Beschäftigten Migrationswurzeln haben. In diesen Wirtschaftszweigen verantworten sie 59 Prozent beziehungsweise 70 Prozent aller geleisteten Arbeitsstunden.
⇢ Michael Ludwig: „Wien ist eine Stadt der Vielfalt und des Friedens“
Branchenweiter Einfluss
Die Statistik verdeutlicht zudem ihre substanzielle Rolle in nahezu sämtlichen anderen Wirtschaftsbereichen, wo sie zwischen einem Drittel und der Hälfte sowohl der Beschäftigten als auch des Arbeitsvolumens ausmachen. Lediglich der öffentliche Dienst weist mit 23 Prozent der Beschäftigten und 22 Prozent der Arbeitsstunden niedrigere Anteile auf.
Bei der Betrachtung der Lohnsumme fällt jedoch auf, dass der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund in allen Wiener Branchen geringer ausfällt als ihr Anteil an Beschäftigung und Arbeitsvolumen. Im Bausektor beträgt ihr Lohnsummenanteil 50 Prozent, im Tourismus 67 Prozent und in den meisten übrigen Branchen – mit Ausnahme des öffentlichen Sektors – zwischen 30 und 40 Prozent.
Herausforderungen bleiben
Diese Diskrepanz erklärt sich durch das durchschnittlich niedrigere Lohnniveau dieser Beschäftigtengruppe. Dennoch überschreitet ihr geschätzter Beitrag zur Wertschöpfung Wiens in der Baubranche und im Tourismus die 50-Prozent-Marke. In den anderen Wirtschaftszweigen – ausgenommen öffentliche und unternehmensnahe Dienstleistungen – bewegt sich ihr Wertschöpfungsanteil zwischen einem Drittel und der Hälfte.
Trotz ihres bedeutenden Wirtschaftsbeitrags berichten Beschäftigte mit Migrationshintergrund fast durchgängig über eine höhere Arbeitsbelastung und geringere Arbeitszufriedenheit als ihre Kollegen ohne Migrationshintergrund. Zudem sind sie häufiger mit Diskriminierungen konfrontiert.
Auffällig ist auch, dass die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei vielen Indikatoren unter Beschäftigten mit Migrationshintergrund stärker ausgeprägt sind als bei jenen ohne Migrationshintergrund.
Folge uns auf Social Media!