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Naschmarkt

Aufregung: Restaurant erhebt automatisch 10 Prozent Trinkgeld

Wiener-Naschmarkt
(Foto: iStock/FotoGablitz)

Ein Restaurant am Naschmarkt sorgt für Aufregung. Der Besitzer setzt nun automatisch zehn Prozent Trinkgeld auf die Rechnung. Die Begründung stößt bei Branchenkollegen jedoch auf wenig Verständnis.

Die Berichte über das Naschmarktlokal, das eine Servicepauschale erhebt, sorgen für Wirbel. Laut dem Besitzer soll dies aufgrund knausriger Kunden geschehen, die nicht genug Trinkgeld geben. Und erst wenn Gäste sich aktiv beschweren, wird die Rechnung angepasst.

Infos in Speisekarte

Der Lokalbesitzer verteidigt sich, indem er darauf hinweist, dass die Mitarbeiter vom Trinkgeld leben müssten. Er kenne zudem mindestens acht bis zehn andere Lokale, die ähnlich verfahren. Obwohl diese Information in der Speisekarte vermerkt ist, ist diese Art der Praxis in Österreich eher unüblich. Deshalb stößt sie in der Branche auch auf Ablehnung.

Kritik

Erwin Scheiflinger, Gastronom und stellvertretender Gastro-Obmann der Wirtschaftskammer Wien, äußert sich kritisch zu dieser Vorgehensweise: „Wir sind ja keine Fluglinie, wo für jede einzelne Serviceleistung extra bezahlt werden muss.“ Er findet das Vorgehen des Lokals ungeschickt und warnt davor, dass insbesondere Touristen, die oft mit Karte zahlen, irritiert sein könnten.

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Auch gegenüber anderen Pauschalen ist Scheiflinger kritisch eingestellt und bemerkt, dass in Österreich Inklusivpreise gelten. Alle Ausgaben sollen schon in der Preiskalkulation berücksichtigt werden. Solche Aktionen würden der Branche schaden, so Scheiflinger.