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LOCKERUNGEN

„Ausgangsbeschränkungen laufen aus: maximal 4 Erwachsene pro Tisch, Bäder sperren auf“

(FOTOS: BKA/Andy Wenzel, iStockphoto, Wien.gv.at)

Wie angekündigt, traten Mitglieder der Bundesregierung zwei Wochen nach ersten Lockerungen nach Ostern abermals vor die Presse, um Aktualitäten zur Corona-Pandemie in Österreich vorzustellen.

Wie der Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) erklärte, befinde sich Österreich derzeit am Beginn der Phase 2, dem schrittweisen Aufsperren. Weltweit sei die Situation unverändert und auch weiterhin herrsche eine „besorgniserregende Ausbreitung“. Österreich habe die erste Phase „sehr, sehr gut mit offensiven Maßnahmen“ bewältigt.

Notbremse nicht notwendig
Am vergangenen Wochenende wurde evaluiert, wie sich die Osterfeiertage und die ersten Lockerungen, die Öffnung von kleinen Geschäften und Baumärkten, ausgewirkt hat. Da man eine Verzögerung bei den Zahlen von zehn bis 14 Tage hat, sei dieses Wochenende entscheidend gewesen, so Anschober.

Eine Zielgruppenanalyse, wie zum Beispiel eine Testung von Baumarktmitarbeitern, zeigte keine signifikanten Zuwächse. Auch der Reproduktionsfaktor wurde von 3 bis 3,5 auf rund 0,6 in den letzten 13 Tagen reduziert. „Auch dieser Kennfaktor passt absolut und hat sich durch die Osterfeiertage und Öffnung Geschäfte nicht negativ entwickelt“, betonte Anschober.

Auch bei der Auswertung der Screening-Methoden sah man keine negativen Entwicklungen, gleiches gilt für die Cluster-Analyse. Keiner dieser Infektionsherde wurde in einem der Geschäfte gefunden. „Auch laut eines Berichts der EU-Kommission hat Österreich einen der besten Trends der EU-Mitgliedsstaaten zu verzeichnen“, erklärte Anschober, betonte jedoch, dass in diesen Bericht die Öffnungen und Lockerungen noch nicht eingeflossen seien.

Anhand des heutigen Stands der Dinge sei laut dem Gesundheitsminister die „vielzitierte Notbremse“ nicht notwendig. Es gebe daher „grünes Licht“ für die nächsten Schritte der schrittweisen Öffnung.

Keine Ausgangsbeschränkungen mehr
Anschober betonte, dass die Ausgangsbeschränkungen ein wichtiger Punkt im Kampf gegen das Corona-Virus waren. Diese werden mit erstem Mai auslaufen. „Bürger dürfen daher mit 1. Mai wieder ausgehen“, so der Gesundheitsminister. Allerdings bleibe der Mindestabstand von einem Meter im öffentlichen Bereich weiterhin aufrecht. Diese Regelung gelte bis Ende Juni.

„Mit 30. April 24 Uhr enden die Ausgangsbeschränkungen“, bestätigte auch Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Der Sicherheitsabstand von einem Meter, sowie der Mund-Nasen-Schutz aber auch die Handhygiene würden jedoch weiterhin das Um und Auf sein.

Treffen bis zu 10 Personen sind mit Mai wieder möglich, dazu zählen jedoch keine Veranstaltungen wie Demonstrationen und ähnliche Veranstaltungen öffentlichen Charakters. Dazu werde heute im Nationalrat eine neue Verordnung verabschiedet. Begräbnisse dürfen mit maximal 30 Trauergästen abgehalten werden.

„Jetzt kommt es darauf an, nicht übermütig zu werden. Es kommt darauf an die Maßnahmen zum Schutz der eigenen Person und der Anderen auch weiterhin zu praktizieren. Es liegt also an uns. Jeder von uns kann und muss nun wieder ein Teil der Lösung sein“, betonte Anschober und fügte hinzu, dass es noch lange nicht das Ende der Corona-Krise sei, weshalb auch in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin Vorsicht geboten sei.

Gastronomie: Maximal vier Erwachsene pro Tisch
Laut der Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) sei es, in Absprache mit dem Gesundheitsministeriums und dank der Disziplin der Bevölkerung bezüglich der Maßnahmen, nun möglich einen ersten Fahrplan für die Tourismus- und Gastronomiebranche zu geben.

„Die Regeln sollen möglich einfach und möglichst nachvollziehbar sein. Das gilt grundsätzlich auch beim Besuch eines Wirten oder Kaffeehauses“, so Köstinger über die Verwirrung und Sorge der Gastronomiebetreiber in den letzten Tagen.

Die Öffnungszeiten werden von 6 bis 23 Uhr begrenzt sein. Pro Tisch dürfen vier Erwachsene, plus die dazugehörigen Kinder, sitzen. Ebenso muss ein Sicherheitsabstand von einem Meter zwischen den Gästegruppen sichergestellt werden.

„Dieser Abstand gilt nicht für Gäste, die an einem Tisch sitzen. Hier möchten wir aber an den Selbstschutz und die Eigenverantwortung appellieren“, betonte die Tourismusministerin. Wie bereits vorher berichtet, müssen Mitarbeiter, die über Gästekontakt verfügen, einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Köstinger empfiehlt eine Tischreservierung, um großen Menschenansammlungen entgegenzusteuern.  Ebenso werde es keine freie Sitzwahl geben.

Schwimmbäder-Öffnung angekündigt
Zur Öffnung der Beherbergungsbetriebe mit 29. Mai gab es noch keine genauen Details. Fix ist nur, dass dann auch Schwimmbäder und Indoor-Freizeitanlagen wieder aufsperren dürfen, insofern der 1-Meter-Sicherheitsabstand eingehalten werden können. Weitere Details hierzu, sollen in den kommenden Tagen kundgetan werden.