Treuepunkte, die bald verfallen? Hinter dieser SMS-Nachricht steckt eine raffinierte Betrugsmasche, die bereits 20 Österreichern rund 27.000 Euro gekostet hat.
Eine aktuelle Warnung des Bundeskriminalamts macht auf eine neue Betrugsmasche aufmerksam: Seit Anfang des Monats erhalten zahlreiche Österreicher SMS-Nachrichten, in denen angeblich bald verfallende Treue- oder Bonuspunkte angekündigt werden. Die Behörde informierte am Mittwoch, dass diese Nachrichten einen Link enthalten, der zu einer externen Webseite führt – dahinter verbirgt sich jedoch ein durchdachter Betrugsversuch.
Die Kriminellen folgen dabei einem typischen Muster, erklärt das Bundeskriminalamt. Die Kontaktaufnahme erfolgt digital über SMS, E-Mail oder Messenger-Dienste. Die Betrüger präsentieren sich als vertrauenswürdige Organisation oder Unternehmen. Ihr Ziel ist klar definiert: Das Vertrauen der Empfänger gewinnen und sie zur Preisgabe vertraulicher Informationen verleiten – darunter Passwörter, Kreditkartendaten oder Zugangsdaten zu Online-Konten.
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Betrugsablauf
Auf der gefälschten Webseite locken die Betrüger laut BK mit vermeintlich attraktiven Geschenken, häufig hochwertigen Elektronikgeräten. Im Verlauf des Bestellprozesses werden dann Kreditkartendaten oder andere sensible Zahlungsinformationen abgefragt. Nach deren Eingabe kommt es häufig zu unautorisierten Abbuchungen vom Konto der Opfer, wobei der finanzielle Schaden erheblich sein kann.
Seit der 20. Kalenderwoche wurden dem Bundeskriminalamt etwa 20 Fälle dieser Betrugsmasche gemeldet. Der bisher bekannte finanzielle Schaden beläuft sich auf rund 27.000 Euro, wobei die Ermittler von einer deutlich höheren Dunkelziffer ausgehen.
Schutzmaßnahmen
Das BK betont in diesem Zusammenhang, dass seriöse Unternehmen niemals per SMS oder E-Mail zur Eingabe sensibler Daten auffordern. Nutzer sollten grundsätzlich keine Links in verdächtigen Nachrichten anklicken und keine Anhänge öffnen. Passwörter und TANs dürfen unter keinen Umständen weitergegeben werden – weder per Mail noch über einen Link oder telefonisch.
Nachrichten sollten stets kritisch geprüft werden, etwa ob man überhaupt Kunde des betreffenden Unternehmens ist. Zur Überprüfung von Inhalten sollten ausschließlich offizielle Websites oder Apps genutzt werden. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich die direkte Kontaktaufnahme mit dem Kundendienst.
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Wer bereits auf eine solche Phishing-SMS hereingefallen ist, sollte umgehend handeln: Zunächst das vermeintlich absendende Unternehmen kontaktieren, um den Vorfall zu melden und weitere Schritte zu klären. Betroffene Kreditkarten und Konten müssen sofort gesperrt werden, falls Daten preisgegeben wurden.
Passwörter zu betroffenen Online-Diensten sind unverzüglich zu ändern – falls kein Login mehr möglich ist, sollte der jeweilige Anbieter kontaktiert werden. Zusätzlich sollten Kontoauszüge auf verdächtige Transaktionen überprüft und ungewollte Bestellungen storniert werden.
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