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Bosnien: Verwaltungsapparat und Politikergehälter schlucken 60 Prozent des Budgets

Bosnien monströser Staats - Luzerner Zeitung
(FOTO: zVg.)

Die Luzerner Zeitung bezeichnete B&H in einem kürzlich erschienenen Artikel als „monströsen Staat“ – 14 Regierungen, 120 Minister und 600 Abgeordnete für 3,5 Millionen Einwohner.

„60 Prozent des Budgets verschlingen der Verwaltungsapparat und die Politikergehälter. Die Parteien zeigen wenig Interesse an Systemreformen, denn auf dem Status quo gründet ihre Macht“, ist in dem Artikel von Rudolf Gruber für die Luzerner Zeitung zu lesen.

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In der Westbalkan-Region sind die Handelsbeziehungen derzeit angespannt. Auslöser ist eine drastische Erhöhung der Gebühren für phytosanitäre Kontrollen bei Lebensmittelimporten aus Bosnien-Herzegowina und Serbien.

Jährlich würden so alleine für die Gehälter der Angestellten im öffentlichen Sektor Millionen verschwendet werden. Gleichzeitig wird die Mindestpension vonseiten der Administration innerhalb von einer Sekunde „verbraten“.

Die Einwohner sind zudem der Meinung, dass so einen monströsen Verwaltungsapparat nicht einmal Amerika oder Deutschland aufrechterhalten könnten – geschweige denn Bosnien-Herzegowina.

Schuld an dem gegenwärtigen Zustand des Landes sei, laut Gruber, der Dayton-Friedensvertrag, welcher einen monströsen Staat schuf.

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Das Land wird aller Wahrscheinlichkeit nach der letzte Staat des Westbalkans sein, welcher der EU beitreten wird: „Bis Bosnien-Herzegowina der EU beitreten kann, werden noch weitere 15 Jahre vergehen. Da läuft vielen Menschen im aktiven Berufsalter zwischen 25 und 45 Jahren die Zeit davon“, so der Autor.

(QUELLE: Luzerner Zeitung)