Ein Fall von Sozialleistungsmissbrauch sorgte im Bezirk Voitsberg für Aufsehen. Eine junge Bosnierin, die in Niederösterreich geboren wurde, musste sich vor Gericht verantworten, weil sie trotz längerer Auslandsaufenthalte in Bosnien-Herzegowina Arbeitslosenunterstützung in Österreich bezog.

Der arbeitsrechtliche Missstand ergab sich aus der gesetzlichen Verpflichtung für Leistungsempfänger, dem Arbeitsmarktservice (AMS) stets für Jobs zur Verfügung zu stehen. Die Angeklagte meldete sich ordnungsgemäß beim AMS, verließ Österreich jedoch nach den Terminen wieder in Richtung Balkan, wie die „Kleine Zeitung“ berichtete. Ihre Grenzübertritte wurden durch anonyme Hinweise bekannt und führten zu Ermittlungen.
Im Zeitraum von Juni 2023 bis April 2024 hielt sie sich insgesamt 160 Tage in Bosnien auf. Dadurch entstand dem AMS ein finanzieller Schaden von 3.800 Euro. Auf die Frage nach dem Grund ihrer Reisen gab sie an, familiäre Besuche bei ihrer Schwester und einem Cousin gemacht zu haben.
Gerichtliche Konsequenzen
Vor Gericht zeigte sich die junge Frau einsichtig und gestand den Betrug ein. Trotz ihrer schulischen Ausbildung in Österreich hatte sie keinen Beruf erlernt und arbeitete als Hilfsarbeiterin in Voitsberg. „Ich arbeite in Voitsberg, bin vollzeitbeschäftigt und zahle meine Schulden in Raten zurück. Es tut mir leid, was ich getan habe“, erklärte sie vor Gericht.
Seit Juni hat die Angeklagte damit begonnen, die unrechtmäßig bezogenen Leistungen in Raten zurückzuzahlen. Neben diesen Rückzahlungen wurde sie wegen Betrugs verurteilt und zu einer zusätzlichen Geldstrafe von 640 Euro verpflichtet.
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