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Verurteilung

Kinderkrankenschwester wegen siebenfachem Babymord zu lebenslanger Haft verurteilt!

Lucy Letby
(Foto: EPA/HESHIRE CONSTABULARY HANDOUT)

In einer schockierenden Entscheidung hat das Gericht in Manchester die britische Kinderkrankenschwester Lucy Letby (33) zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Letby wurde für schuldig befunden, sieben Neugeborene auf der Neugeborenenstation des Countess-of-Chester-Krankenhauses in Chester zwischen 2015 und 2016 getötet zu haben. Bei der Verkündung des Strafmaßes war die Verurteilte nicht anwesend.

Die Beweislage gegen Letby war erdrückend. Die Staatsanwaltschaft konnte nachweisen, dass Letby die wehrlosen Babys auf unterschiedliche Weise tötete. Sie vergiftete die Kinder mit Insulin, spritzte ihnen Luft in die Blutbahn oder überfütterte sie mit Milch. Trotz der Beweise beharrte Letby darauf, dass alle Neugeborenen eines natürlichen Todes gestorben seien.

Staatsanwalt Nick Johnson beschrieb im Prozess die alarmierende Entwicklung: „In den nächsten 18 Monaten gab es jedoch einen deutlichen Anstieg der Zahl sterbender Babys und der katastrophalen Zusammenbrüche.“ Das Krankenhauspersonal bemerkte immer wieder den plötzlich verschlechterten Zustand der Kinder, der sich nicht erklären ließ. Johnson führte weiter aus: „Bei der Suche nach einer Ursache, die sie nicht finden konnten, stellten die Berater fest, dass die unerklärlichen Zusammenbrüche der Kinder und deren Todesfälle einen gemeinsamen Nenner hatten.“ Dieser Nenner war Lucy Letby.

Die Stimmen der betroffenen Familien

Die Verbrechen von Letby haben tiefe Narben bei den betroffenen Familien hinterlassen. Eine der trauernden Mütter, deren Zwillinge von Letby angegriffen wurden, sagte im Gerichtssaal: „Sie dachten, es wäre Ihr Recht, Gott zu spielen mit den Leben unserer Kinder.“ Eine andere Mutter fügte hinzu: „Durch Lucys Taten haben WIR lebenslänglich bekommen.

Die Verantwortung der Krankenhausleitung

Noch ist unklar, ob die damalige Krankenhausleitung zur Verantwortung gezogen wird. Ehemalige Kollegen von Letby erhoben schwere Vorwürfe: „Warnungen seien nicht ernst genommen worden“, sagten mehrere Ärzte im Gespräch mit britischen Medien.

Die Polizei prüft derzeit, ob es möglicherweise weitere bisher unentdeckte Fälle an früheren Arbeitsorten Letbys gab. Die Regierung in London hat eine öffentliche Untersuchung zu den Vorgängen angekündigt.

Letby ist erst die vierte Frau in Großbritannien, die zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde. Zwei sitzen in Haft, die dritte starb hinter Gittern. Ermittler haben bisher etwa 30 weitere „verdächtige Vorfälle“ mit Babys während Letbys Zeit am Krankenhaus in Chester ausgemacht. In diesen Fällen haben alle Kinder überlebt. Insgesamt prüfen die Behörden die Betreuung von 4000 Neugeborenen.